Richard Heuberger: Der Opernball; Harald Serafin, Helen Mané, Maria Tiboldi, Tatjana Iwanow, Christiane Schröder, Maurice Besançon, Heinz Erhardt, Uwe Friedrichsen, Beata Hassenau, Symphonieorchester Kurt Graunke, Willy Mattes; 1 DVD Arthaus Musik 109 307; Bild 4:3; Stereo; Aufnahme 1970, Wiederveröffentlichung 01/2017 (100')
♪ - Franz Lehár: Paganini; Antonio Theba, Teresa Stratas, Johannes Heesters, Dagmar Koller, Peter Kraus, Symphonie-Orchester Kurt Graunke, Wolfgang Ebert; Regie: Eugen York; 1 DVD Arthaus Musik 109309; Bild 4:3; Stereo; Aufnahme 1973, Wiederveröffentlichung 01/2017 (107')
♪♪♪♪ - Emmerich Kalman: Die Zirkusprinzessin; Ingeborg Hallstein (Fedora), Rudolf Schock (Mister X), Isy Orén (Mabel), Peter Karner (Toni), Jane Tilden (Carla Schlumberger), Peter Frankenfeld (Pinelli), Symphonieorchester Kurt Graunke, Werner Schmidt-Boelcke; 1 DVD Arthaus Musik 109308; Stereo; Bild 4:3; Aufnahme 1969, Wiederveröffentlichung 01/2017 (111')
♪♪♪♪ - Franz Lehár: Der Graf von Luxemburg; Eberhard Wächter (Graf von Luxemburg), Lilian Sukis (Angèle Didier), Erich Kunz (Fürst Basil), Peter Fröhlich (Armand Brissard), Helga Papouschek (Juliette Vermont), Symphonieorchester Graunke, Walter Goldschmidt; Inszenierung: Wolfgang Glück; 1 DVD Arthaus Musik 109312; Bild 4:3; Stereo; Aufnahme 1972, Wiederveröffentlichung 01/2017 (95')
♪♪♪♪ - Franz Lehar: Zigeunerliebe; Janet Perry, Ion Buzea, Adolf Dallapozza, Colette Lorand, Heinz Friedrich, Münchner Rundfunkorchester, Heinz Wallberg; 1 DVD Arthaus Musik 109310; Bild: 4:3; Stereo; Aufnahme 1974, Veröffentlichung 01/2017 (88') – Rezensionen von Norbert Tischer

Arthaus Musik nimmt eine Reihe von alten Operettenfilmen wieder in sein Programm. Effizient inszeniert ist die Verfilmung der bekannten Heuberger-Operette ‘Der Opernball’ nach der Farce ‘Les 3 dominos roses’ von Delacour-Hennequin mit ihren ‘chambres séparées’. Gute sängerische und darstellerische Leistungen sowie eine opulente Studiodekoration sind wichtige Atouts dieser empfehlenswerten Produktion.

Mit seiner Operette ‘Paganini’ leitete Franz Lehár 1925 eine neue Periode seines Schaffens ein, die vor allem durch Richard Tauber geprägt wurde. Er schuf Werke mit hohen musikalischen und gesanglichen Ansprüchen, die sich am Opernrepertoire anlehnten. Und gerade diesen Ansprüchen wird diese Produktion des ZDF von 1973 nicht gerecht: sie macht aus der Operette billigsten Schlagerklamauk mit (außer Teresa Stratas) unzureichenden Schlagersängern. Grauenhaft der Jodeltenor Antonio Theba in der Titelrolle!

Kalmans ‘Die Zirkusprinzessin’ gibt es in einer verfilmten Fassung, die in akzeptablem Rahmen bleibt und die Partitur glücklicherweise nicht für ein populistisch-niveauloses Spektakel benutzt. Ingeborg Hallstein und  Rudolf Schock waren 1969 nicht mehr im Vollbesitz ihrer stimmlichen Qualitäten, können aber als Gräfin Fedora und Mister X noch durchaus überzeugen.

Die Videodisc mit dem ‘Grafen von Luxemburg’ zeigt eine aufwändig und geschmackvoll verfilmte Lehar-Operette mit guten Darstellern und in einigen Rollen auch guten Stimmen, allen voran der Bariton Eberhard Wächter als Graf von Luxemburg und die litauische Sopranistin Lilian Sukis als Angèle.

Auch die Lehar-Operette ‘Zigeunerliebe’ wurde luxuriös und ideenreich verfilmt, größtenteils mit Außenaufnahmen. Der Soundtrack zeichnet sich durch gute und rollendeckende Besetzung und ein umsichtiges Musizieren des Münchner Rundfunkorchesters unter der kompetenten Leitung Heinz Wallbergs aus.

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