(c) Alfonso Salgueiro

Trotz  des Regens am Nachmittag und der somit unsicheren Wetterlage war die Kinnekswiss im Luxemburger Stadtpark am Samstagabend gut besucht. 2.000 bis 3.000 Menschen hatten sich mit Decken, Stühlen, Picknickkörben und Getränken eingefunden, um am Open-Air-Konzert des Orchestre Philharmonique du Luxembourg teilzunehmen. Alain Steffen berichtet.

Leider, das man traurigerweise anmerken,  gab es wieder sehr respektlose, zum Teil stark angetrunkene Gesellen, die sich ohne Hemmungen vor die auf dem Rasen sitzende Zuschauer stellten, besonders den Kindern die Sicht verdeckten und lautstark irgendwelchen Quatsch lallten. Selbst als sie darauf aufmerksam gemacht wurden, änderten sie ihr Verhalten nicht.

Das Konzert war eine Art Generalprobe für die anstehende kurze Auslandstournee, bei dem die Luxemburger Philharmoniker in Wiesbaden, Amsterdam, Granada und Ravello auftreten. Als Solistin war Yuja Wang dabei. Sie spielte die Rhapsodie über ein Thema von Paganini für Klavier und Orchester von Sergej Rachmaninov. Wang spielte die Variationen mit stupender Technik und großer Virtuosität, vermochte aber auch die romantische Expressivität und Schönheit der intensiven 18. Variation wunderbar auszufüllen. Für den jubelnden Applaus seitens des Publikums bedankte sich die Pianistin mit den virtuosen Carmen-Variationen in der Bearbeitung von Vladimir Horowitz. Leider waren die akustischen Verhältnisse nicht sehr ideal für ein solches Werk oder gar für die Rachmaninov-Rhapsodie, so dass viele Feinheiten der Partitur einfach verloren gingen.

Besser geeignet für ein Open-Air-Konzert war da schon die klanglich üppige Rosenkavalier-Suite von Richard Strauss, die Chefdirigent Gustavo Gimeno und die Musiker des OPL hervorragend umzusetzen vermochten. Mit dem nötigen Schmiss, einer gehörigen Portion Zuckerguss und virtuoser Spielfreude konnte die dynamische Interpretation das Publikum von Anfang an packen. Auch die komplexe Valse von Maurice Ravel verfehlte ihre Wirkung nicht, allerdings verhinderten die akustischen Verhältnisse eine maximale Durchhörbarkeit der Musik, die in diesem Stück so wichtig ist.

Für den jubelnden Applaus gab es natürlich auch eine Zugabe, die diesmal sehr großzügig ausfiel. Zum Abschluss spielten die Musiker unter der Leitung von Gustavo Gimeno Maurice Ravels Bolero.

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