Oliver Messiaen: Quatuor pour la fin du temps; Christina Astrand, Violine, Johnny Teyssier, Klarinette, Henrik Dam Thomsen, Cello, Per Salo, Klavier); 1 SACD Our Recordings  6.220679; Aufnahme 06.2020, Veröffentlichung 06.05.2022 (47'02) – Rezension von Uwe Krusch

Messiaens Kammermusikwerk Quatuor pour la fin du temps entstand während seiner Gefangenschaft im deutschen Kriegsgefangenenlager Stalag VIII A bei Görlitz-Moys in Schlesien. Mit drei Mitgefangenen bildete er dieses ungewöhnliche Ensemble, das dieses außergewöhnliche Werk im gesamten des 20. Jahrhundert im Lager aufführte.

Das Quartett ist im tiefen christlichen Glauben von Messiaen verwurzelt und vom 10. Kapitel der Offenbarung des Johannes inspiriert. Als seine erste Komposition, die Vogelgesang enthielt, setzt es zusätzlich Farbbilder und einer Erforschung neuartiger Möglichkeiten der rhythmischen Organisation um, um ein Gefühl der Zeitlosigkeit zu erzeugen.

Zwei der angesehensten klassischen Musiker Dänemarks, Geigerin Christina Astrand und Pianist Per Salo, auch als Duo bekannt, haben sich mit Johnny Teyssier an der Klarinette und Henrik Dam Thomsen für die Cellostimme, Solisten beim Dänischen Nationalen Sinfonie Orchester, für diese Einspielung zusammen getan. Neben der persönlichen Qualität für die interpretatorische und auch handwerkliche Umsetzung des jeweiligen Parts bringen diese vier Musiker auch das Einfühlungsvermögen mit, um dieses Werk zu einer gemeinsamen Reise zu gestalten. Mit seinen zeitlosen Konturen und seinem religiösen Hintergrund kann so eine Auseinandersetzung nur dann gelingen, wenn die Interpreten sich voll und ganz darauf einlassen. Bei diesen vier Beteiligten gelingt das ganz ausgezeichnet. Insbesondere die vom Zwang des Metrums weitgehend freie Deutung wissen sie ansprechend umzusetzen.

Jeder der vier gestaltet seinen Part mit feinsinnigem Wirken hin auf das Ganze und doch auch ganz mit dem Fokus auf seine Stimme. So ist ein Gewebe aus solistischen Kantilenen und dichterem Miteinander zu vernehmen, dass sich sensibel abgestimmt ausbreitet.

Messiaen’s chamber music work Quatuor pour la fin du temps was written during his imprisonment in the German prisoner-of-war camp Stalag VIII A near Görlitz-Moys in Silesia. With three fellow prisoners, he formed this unusual ensemble that performed this extraordinary work in the camp.
The quartet is rooted in Messiaen’s deep Christian faith and inspired by the 10th chapter of John’s Revelation. As his first composition to include birdsong, it adds color imagery and an exploration of novel possibilities of rhythmic organization to create a sense of timelessness.
For this recording two of Denmark’s most respected classical musicians, violinist Christina Astrand and pianist Per Salo, also known as a duo, have teamed up with Johnny Teyssier on clarinet and Henrik Dam Thomsen for cello part, soloists with the Danish National Symphony Orchestra. In addition to the personal quality for the interpretive and also craftsmanship of each part, these four musicians also bring the empathy to make this work a shared journey. With its timeless contours and its religious background, such an exploration can only succeed if the performers fully engage with it. With these four participants, this succeeds quite excellently. Their interpretation, which is largely free of the constraints of meter, is truly appealing.
Each of the four creates his part with a subtle view on the whole and yet also with the focus on his own voice. Thus a fabric of soloistic cantilenas and dense cooperation can be heard, which spreads out in a sensitively coordinated manner.

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