Die Internationale Orgelwoche und die Nürnberger Altstadt-Einzelhändler haben ein Konzept entwickelt, das Kultur und Shopping kombiniert: die ‘IONacht + Handel offen nach 8’. Rund 80 Prozent der Einzelhändler von ‘Erlebnis Nürnberg’ sollen am 15. Juni abends ihre Türen öffnen und vier Kirchen laden ein zu Konzerten.

Dem Handel gehe es in dieser Nacht nicht in erster Linie um Umsatz, sondern darum, neue Zielgruppen für ihr Angebot zu erschließen, heisst es ind er Pressemitteilung: « Was sich leicht beim zwanglosen « Shop-Hopping » realisieren lässt, und wenn dann noch musikalische Leckerbissen in neun Läden locken, sollte es mit der Motivation schon klappen. Kaufhäuser spielen ebenso mit wie kleine Spezialgeschäfte. Eine Percussionistin, die am liebsten im Schneidersitz musiziert, lässt sich in einem Bettenhaus nieder, im Modegeschäft erklingt eine Prozessionsorgel aus dem 17. Jahrhundert, und wohin könnte ein vergoldetes Cembalo besser passen als in einen edlen Schmuckladen? »

Für jedes Geschäft wurde ein eigenes Programm entwickelt. Komponist Dominik Vogl vom Ensemble ‘Fraktale’ stellte sich die Frage « Was erwartest du in einem Design-Mögelhaus am wenigsten? » und dachte an einen Wasserrohrbruch und will das musikalisch mit einem selbst gebauten Wasserklavier umsetzen.

Auch die Hauptmarkthändler lassen ihre Stände bis 23 Uhr offen, und dort zeigt ein mobiles Kino ab 22.30 Uhr Billy Wilders Frühwerk ‘Menschen am Sonntag’ zu Live-Orgelbegleitung aus der Frauenkirche. Vier Altstadtkirchen bieten in dieser langen Nacht ab 19 Uhr Musikprogramme. St. Klara lockt mit Gospel und einem Vocalensemble, St. Sebald mit Brahms, und in St. Lorenz ist unter anderem der Windsbache Knabenchor zu hören. Für alle Konzerte zahlt der Besucher einmalig 15 Euro, die Kurzkonzerte in den Geschäften sowie der nächtliche Film auf dem Hauptmarkt sind kostenlos.

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