Mit viel Leidenschaft
Der Primgeiger des ‘David Oistrakh Quartet’, Andrey Baranov, hat sich mit seiner Schwester Maria Baranova zusammen getan, um ein weitgespanntes Programm mit Werken für Violine und Klavier aufzuzeichnen. Er spielt auf David Oistrakhs ‘goldener’ Geige des Geigenbauers Hills & Sons. Eine Hälfte lang sind russische Werke von Tchaikovsky und Rachmaninov zu hören, ansonsten stehen französische und italienische Klassiker  auf dem Programm. Nach eigenen Worten haben die Geschwister das Programm leidenschaftlich erarbeitet. Das ist deutlich zu hören und so erklingt die ‘Sérénade mélancolique’ sehr intensiv und Tartinis ‘Teufelstriller’ erleben eine von der historischen Praxis entfernte Wiedergabe. (muso mu-023)

Beeindruckend feinsinnig
Das sorgfältige Aufnahmen produzierende Label MDG hat die Gesamtaufnahme der Streichquartette von Robert Fuchs neu in einer praktischen Doppelhülle aufgelegt. Die Zeit ging über den von Brahms geschätzten Fuchs hinweg, der der Tonalität verbunden blieb und Strauss und Mahler nicht folgen konnte. Das ‘Minguet Quartet’ hat sich dieser klangvollen und fein ausgearbeiteten Musik angenommen und plädiert mit seinem eindrucksvollen und feinsinnigen Spiel für diesen kaum bekannten Tonsetzer. (603 2050-2)

Breite Palette an Stimmungen
Cheryl Frances-Hoad hat für den Abendgottesdienst in Peterborourgh ein komplettes Musikprogramm für die Messe komponiert. Es eröffnet und schließt mit einem Orgelsatz, dazwischen erklingen Chorwerke a capella oder mit Orgelbegleitung zu Bibeltexten oder auf Worte von Lucy Sheerman. Von gregorianisch anmutendem bis zu modernem Chorgesang mit freierer Tonalität reicht die Palette der Stimmungen. Der Chor der Kathedrale von Peterborough und David Humphreys bestreiten diese Werke mit Homogenität und Wohlklang. (First Hand Records FHR61)

Bartholomée-Porträt
Das für Saxophonquartett geschriebene ‘Ricercar’ ist die einzige Neuaufnahme der Werke von Pierre Bartholomée in einer Sammlung von Evidence. Das Orchesterwerk ‘Harmonique’ wurde bereits 1973 mit dem RSO Frankfurt und Michael Gielen mustergültig eingespielt. ‘Fancy on a Ground’ für 17 Solisten und ‘Trois Pôles entrelacés’ für gemischtes Kammerensemble wurden vom ‘Ensemble Musique Nouvelle ‘1986 ausgezeichnet. Die technische Auffrischung gelang makellos. Das Ricercar, eine Satzform, die auch zweifach in ‘Trois Pôles entrelacés’ auftaucht, wurde vom Ensemble ‘BL!INDMAN’ erst jetzt eingespielt, da man es zur Entstehungszeit wegen rhythmischer und anderer Herausforderungen für zu kompliziert erachtete. ‘Harmonique’ war als Abkehr vom seriellen Denken ein Neuanfang für den französischen Tonsetzer, der mit dem ‘Ricercar’ ein beschwingt polyphones Werk entlang barocker Anklänge geschaffen hat. (Evidence EVCD042)

Alles andere als knorrig
Das auf die historische Aufführungspraxis spezialisierte Ensemble ‘La Spagna’, das junge, aber schon erfahrene Musiker vereint, legt unter der Leitung von Javier Marías von Telemann Werke vor allem für sein Instrument Viola da Gamba vor. Drei Concerti im italienischen Stil werden von zwei Ouvertüren im französischen, u. a. der bekannten ‘Suite Burlesque de Quixotte’, gerahmt. Während die schnellen Sätze hurtig wirbeln, werden die langsamen mit großer Intensität zelebriert. Dabei pflegen diese Musiker einen fleischigen Spielstil und nicht eine spröde knorrige Darstellung. (Lukos Records 5451CRE80843)

 

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