Schubert für Cello und Gitarre
Die Cellistin Anja Lechner und der argentinische Gitarrist Pablo Marquez spielen Schubert-Lieder in Transkriptionen für Cello und Gitarre. Es sind sehr populäre Stücke darunter, wie ‘Die Nacht’, ‘Nacht und Träume’ und ‘Der Leiermann’. Das Kernstück des Albums ist die ‘Arpeggione Sonate’. Zusätzlich gibt es noch die ‘Trois Nocturnes’ von Friedrich Burgmüller zu hören, die für Cello und Gitarre komponiert wurden. In dieser gut ausbalancierten Aufnahme mit dem hoch sensiblen Gitarrenspiel von Pablo Marquez fasziniert vor allem das wunderbar lyrische und dabei sehr natürlich klingende Cellospiel von Anja Lechner. (ECM 2555)
Alexander der Große als Liebhaber
Der katalanische Countertenor Xavier Sabata hat ein CD-Programm um Alexander den Großen gestrickt, der hier weniger als Krieger denn als Liebhaber vorgestellt wird. Xavier Sabata singt die verschiedenen Arien mit einer angenehm samtigen, warmen und fein nuancierenden Stimme, die sowohl in langen Vokallinien wie in virtuosen Teilen nichts zu wünschen übrig lässt, aber letztlich nicht durchgehend die zwingende Ausdruckskraft und die innere Lebendigkeit erreicht, die den Gesang von Fagioli oder Cenci auszeichnet. Das Ensemble ‘Vespres d’Arnadi’ begleitet dezent unter der Leitung von Dani Espasa. (Aparté AP192)
Krieg und Frieden
Die Sopranistin Dorothee Mields und das Berliner Originalklang-Ensemble ‘Lautten Compagney’ haben sich auf 2 CDs des Themas ‘War & Peace’ angenommen und spannen dabei mit thematisch geordneten Stücken einen Bogen vom Dreißigjährigen Krieg bis in die Zeit nach dem Ende des 1. Weltkrieg, mit Werken von Schütz, Scheidt, Franck, Eisler und Satie. Es wechseln sich Gesänge mit Instrumentalstücken, wobei die Ausdruckvielfalt von Trauer und Melancholie, Hoffnungslosigkeit bis zu Revolte und Ironie reicht. Ein gutes Konzept, ein abwechslungsreiches Programm, hinreißend gespielt und gesungen. (Deutsche Harmonia Mundi 19075868442)
Kapustin und mehr
Basis von ‘The Kapustin Project’ sind die hoch virtuosen Klavierwerke des russischen Komponisten und Pianisten Nikolai Kapustin (*1937), dessen Musik, obgleich schriftlich festgehalten, an Improvisation und manchmal auch Jazz erinnert. Der Interpret ist der Pianist und Komponist Roman Rofalski, der sich ebenfalls als Wanderer zwischen den Welten ansieht und in seinen Programm neben den Kapustin-Stücken sowohl eigene Werke als auch solche von Bernhard Lang und Frederic Rzewski aufgenommen hat. So kam ein im Großen Ganzen sehr improvisiert klingendes Album zustande, auf dem die Grenzen zwischen Unterhaltung und klassischer Pianistik eher dehnbar sind. Eine hervorragend gespielte und aufgenommene CD für Leute die einem kleinen musikalischen Abenteuer nicht abhold sind. (Sony Classical 19075875102)
Hommage an Leonardo da Vinci
Die von Katharina Bäuml geleitete ‘Capella de la Torre’ widmet eine CD dem Universalgenie Leonardo da Vinci mit Musik seiner Zeitgenossen Bartolomeo Tromboncino, Josquin Desprez Heinrich Isaac und anderen mehr. Zu hören ist ein höchst anspruchsvolles Programm mit Tänzen und Liedern, aufgeführt mit sicherem Stilempfinden und auf gewohnt hohem Niveau von der ‘Capella de la Torre’. (Deutsche Harmonia Mundi 19075860892)
Musik für Harmonium und Klavier
‘Fantasies du Second Empire’ nennt sich eine Hortus-CD mit Werken von Alfred Lefébure-Wely, César Franck und Camille Saint-Saëns für Harmonium und Klavier. Lefébure-Welys ‘Sonate’ ist dabei in Ersteinspielung zu hören. Emmanuel Pélaprat spielt auf einem Harmonium Mustel von 1898 und Jérôme Granjon auf einem sonoren Erard-Flügel von 1902. Die Sonate von Lefébure ist ein weniger gehaltvolles Werk als ‘Prélude, fugue et variations’ von César Franck, das die beiden Instrumente in einem ausgewogeneren Dialog präsentiert. Auch die 6 Duos von Saint-Saëns sind attraktiv und werden ausdrucksvoll gespielt. (Hortus 155)