Musik von Placidus von Camerloher
Mit ‘Solo per la Gallichone’ präsentiert  der Lautenist Christoph Eglhuber zusammen mit Hans Brüderl, Theone Gubba, Angelika Fichter und Sabina Lehrmann eine komplette Einspielung der Solo- und Kammermusik für Gallichone (Basslaute) von Placidus von Camerloher anlässlich des 300. Geburtstages dieses Musikers, der von 1718 bis 1782 lebte. Zum größten Teil handelt es sich um Ersteinspielungen. Camerloher war Priester, Komponist und Kapellmeister am Freisinger Hof. Dort verfügte er mit 20 Sängern und 23 Instrumentalisten über ein großes Ensemble und komponierte geistliche Werke sowie Musik für Bankette, Empfänge, Hofbälle, Schlittenfahrten und Theateraufführungen. Die hier gespielten Werke sind unterhaltsam und oft tänzerisch. Das unprätentiöse, natürlich fließende Spiel von Eglhuber und seinen Kollegen wird den Kompositionen vollauf gerecht. (Oehms Classics OC 1894)

Brahms, vierhändig
Cyprien Katsaris wird seinem eigenen Label untreu und veröffentlicht bei Warner ein vierhändiges Brahms-Album, das er zusammen mit Hélène Mercier aufgenommen hat. Ineinander verwoben werden dabei die 21 ungarischen Tänze sowie 16 Walzer op. 39, allesamt sehr flüssig und spritzig dargeboten, so die unbändige Spielfreude der beiden Interpreten kommunizierend. (Warner 9029563666)

Spanische Melodien
Die Altistin Mélodie Ruvio und der Girarrist  Benjamin Valette haben für Ad Vitam ein Programm mit spanischen Melodien aufgenommen. Es sind Stücke von Federico Garcia Lorca, Fernando Obradors, Joaquin Rodrigo  u.a., in Arrangements für Stimme und Gitarre. Die softe Gitarre von Vallette untermalt die Stimme mit zarter Färbung. Die Sängerin betont die lyrische Seite der Lieder mit einer weichen, wenn auch etwas farbarmen Stimme. Dennoch kann dieses sehr besinnliche und schön dargebotene Programm gefallen. (Ad Vitam 3760109130622)

Abwechslungsreich, aber unstrukturiert
‘Mercy’ heißt die neue CD des Geigers Iskandar Widjaja. Sie ist, positiv ausgedrückt, abwechslungsreich, mit einer Improvisation über die Komposition ‘River Flows in You’ des südkoreanischen Pianisten Yiruma, ‘Mercy’ vom britischen Komponisten Max Richter, ‘Fratres’ und ‘Spiegel im Spiegel’ von Arvo Pärt sowie mehreren bearbeiteten Stücken mit Musik von Johann Sebastian Bach. Wie gesagt, es ist abwechslungsreich, aber gleichzeitig auch ohne wirkliche Linie, weder reine Unterhaltung noch Meditation, weder Mystik noch seichte Esoterik, aber von allem ein bisschen, und gelangweilt hat mich die CD auch. (Neue Meister 0301115NM)

Unerwartete Kombination
In einer  seltenen Instrumentenkombination veröffentlichen ‘Les InAttendus’, Vincent Lhermet am Akkordeon und Marianne Muller auf der Viola da gamba, ihre erste Aufnahme bei Harmonia Mundi. Die Begegnung der beiden ist ganz besonders ‘unerwartet’ in diesem Programm mit englischer elisabethanischer Musik von Tobias Hume, John Dowland, John Bull und Orlando Gibbons, die hier neben zwei zeitgenössischen Werken von Philippe Hersant (2016) und Thierry Tidrow (2017) erklingt. Doch dieses Unerwartete, die Erkundung der Musik mit Akkordeon und Gambe funktioniert und ist durchaus auch spannend durch die neuen Klangwelten, die auf hohem spieltechnischem Niveau geschaffen werden. (HMM 902610)

Opernsängerin im Cabaret
Die Opernsängerin Ina Kancheva ist eine vielseitige Künstlerin, die jetzt mit dem Pianisten Ludmil Angelov für Virginia Records ein Programm mit Songs und Cabaret-Liedern aufgenommen hat. Die Musik von Stephen Sondheim, William Bolcom, Erik Satie, Samuel Barber und Kurt Weill singt sie mit genuiner Färbung und idiomatischem Ausdruck, hundertprozentig Tonfall und Aussprache treffend, als habe sie ihr Leben lang nicht die Susanna, die Pamina, die Fiordiligi, die Mimi oder die Margerite gesungen, sondern Cabaret-Lieder. Bravo für diese Leistung! (3800225872218)

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