Musik für einen ruhigen Abend
Der russische Komponist und Pianist Anton Batagov hat für Melodiya ‘An Evening Hymn’ aufgenommen, ein Album mit Musik für Tasteninstrumente englischer Komponisten aus dem 16. und 17. Jahrhundert, unter ihnen Purcell, Byrd, Bull und Dowland. Batagov spielt auf einem modernen Steinway und lässt den Geist minimalistischer Musik einfließen. Co-Kreation nennt er das und interpretiert soft, um dem Thema der CD gerecht zu werden, die sehr stimmungsvoll geraten ist: Kuschelmusik für einen ruhigen Abend. (MELCD1002533)

Chopin-Konzerte ohne Orchester
Nachdem Krzysztof Ksiazek beim Chopin Institut Chopins Klavierkonzert op. 21 in der Fassung für Klavier solo veröffentlicht hat, präsentiert die aus Riga stammende Dina Yoffe nun beide Konzerte in ihrer größtmöglichen Reduktion, der Fassung für ein Klavier. Sie spielt auf historischen Instrumenten, einem Pleyel und einem Erard und sie macht das sehr dramatisch, kontrastreich und mit scharfer, oft heftiger Akzentuierung. Sie setzt sich damit sehr von einem feiner nuancierenden Ksiazek ab. (NIFCCD 034)

Seicht und fantasielos
Für sein Vokalwerk ‘Invictus A Passion’ hat der britische Komponist Howard Goodall nur ganz wenige biblische Texte benutzt, dafür umso mehr Texte von weiblichen Schriftstellern und zum großen Teil auch solche, die sich nicht auf die Passion Christi beziehen, sondern auf Leid und Unterdrückung in ihren verschiedensten Formen. Es sind ernste Themen, und um die musikalisch darzustellen, hatte ich mehr Rhetorik und mehr Drama erwartet, als Goodall letztlich zu Gehör bringt. Das was der ‘Christ Church Cathedral Choir’ sowie die Solisten von ‘The Sixteen’ unter der Leitung von Stephen Darlington auf einer Coro-CD zeigen, ist etwas seichte und fantasielose Kost. (COR16165)

Barock in neuen Formen
Barockmusik von Händel, Foscarini, Frescobaldi, Kapsberger und ein Stück des 1967 geborenen Komponisten Florian King finden sich auf der CD ‘Nuove Invenzioni’, die Rolf Lislevand und das junge Ensemble ‘Concerto Stella Matutina’ aufgenommen haben. Die Barockmusik wurde für diese Produktion samt und sonders arrangiert, damit sie jazziger klingt. Das ist gekonnt gemacht und sehr bereichernd. Musiziert wird auf hohem Niveau. (Sony Classical 19075827802)

Ein Ballett von Johann Strauss
Ein Jahr vor seinem Tod schrieb Johann Strauß Jr., noch ein umfangreiches Ballett, und zwar mit seinem ‘Aschenbrödel’ eine moderne Version der traditionellen Cinderella-Geschichte. Als Strauss starb, blieb das Werk unvollendet. Die Komposition wurde von Josef Bayer fertiggestellt, später aber für weitere Aufführungen verändert und bearbeitet. cpo veröffentlicht nun die rekonstruierte Urfassung der Musik, die wohl nicht genial, aber doch sehr unterhaltsam ist und in der neuen Aufnahme akkurat gespielt wird vom Wiener ORF-Radioorchester unter Ernst Theis. (cpo 777950-2)

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