Hommage an Ruth-Margret Pütz
Die Koloratursopranistin Ruth-Margret Pütz (*1930) galt als Naturbegabung und arbeitete sich konsequent im Opernbetrieb hoch. Mit einem sehr hellen, klaren und silbrigen Timbre, sehr spontanen sowie präsenten Darstellungen war sie in komödiantischen wie auch in dramatischen Rollen erfolgreich, nicht zuletzt, weil sie immer eine ehrliche und der Musik verpflichtete Künstlerin blieb. Davon zeugt auch ein Recital mit Arien von Mozart, Nicolai, Donizetti, Verdi und Richard Strauss, das jetzt von Profil veröffentlicht wird. Eine willkommene Hommage an eine großartige Sängerin, auch wenn die Aufnahmen nicht alle von wirklich guter Tonqualität sind. (PH18012)

Opernarien mit Mary-Ellen Nesi
Mit dem Instrumentalensemble ‘Armonia Atenea’ unter George Petrou hat die griechische Mezzosopranistin Mary-Ellen Nesi für ein Programm mit Arien von Händel, Cherubini, Porpora, Hasse und Gluck Musiker zur Seite, die eine wirkliche Affinität zu dieser Musik haben. Nesi selber singt angenehm gepflegt und engagiert, auch wenn ich mir ein bisschen mehr Abwechslung in den Farben und damit in der Zeichnung der Charaktere gewünscht hätte. (MDG 9092064-6)

Lullabies
‘Enchanted – Works for Cello & Piano’ nennt sich die neue CD vom ‘Duo Arnicans’. Es ist ein Programm mit kleinen charmanten Stücken, die die Funktion von ‘Lullabies’ spielen sollen, und das in Zusammenarbeit mit der Stiftung für Neonatologie Zürich zusammengestellt wurde. Dazu gehört Schuberts ‘Ständchen’ ebenso wie Casals’ ‘Song of the Birds’, Piazzollas ‘Ave Maria’, Sibelius’ ‘Romanze’, das ‘Abendlied’ von  Schumann und das ‘Wiegenlied’ von Brahms. Gespielt werden die ‘Lullabies’ lyrisch und ruhig, expressiv und zärtlich (Solo Musica SM 288)

Tenöre beschädigen Kantate
Leopold Kozeluchs ‘Kantate zur Krönung Leopolds II’ (Heil dem Monarchen), legt Naxos in einer Aufnahme mit den Solisten Kristyna Vylicilova, Tomas Korinek und Josef Moravec, den ‘Martinu Voices’ und den Prager Symphonikern unter Marek Stilec vor. Wenn auch der Dirigent dem Stück durchaus liebliche Klänge abgewinnt und die Feierlichkeit nicht allzu sehr aufbauscht, bleibt die Aufnahme wegen der dürftigen Leistungen der Solisten hinter den Erwartungen zurück. Die Sopranistin Kristyna Vylicilova ist ja noch akzeptabel, aber die beiden Tenöre sind mit unattraktivem Timbre, schlechter Artikulierung und schlechter Aussprache des Deutschen ein deutliches Makel. (8.573787)

CPE Bach auf dem Fortepiano
Hérisson setzt seine Zusammenarbeit mit Mathieu Dupouy fort mit einer CD, die die letzten Lebensjahre von Carl Philipp Emanuel Bach beleuchtet. Es ist ein Programm mit Kompositionen, die mit ihren romantischen Anklängen das Ende der Klassik einleiten. Dupouy spielt auf einem Grabner Pianoforte aus dem Jahre 1791 aus dem ‘Musée de la Musique’ aus Paris. Sein Spiel ist rhetorisch und auf Gefühlsausdruck angelegt (LH17)

Materialschlacht
Eine völlig verhetzte Sechste Mahler gibt es bei SWR Music mit dem Südwestfunkorchester Baden-Baden unter Kirill Kondrashin. Während die meisten Interpretationen dieser Symphonie zwischen 75 und 80 Minuten, etliche auch länger dauern, dirigiert Kondrashin das Werk in schnellen 68’24 herunter, atemlos, unausgegoren und letztlich bloß als Materialschlacht. (SWR19416CD)

  • Pizzicato

  • Archives