Mit natürlichem Charme
‘Toys for Two – From Dowland to California’ nennt sich eine CD mit Musik für Harfe & Laute, auf der die Harfenistin Margret Köll und der Lautenist Luca Pianca ein abwechslungsreiches Programm spielen, in dem sie mit entwaffnender Selbstverständlichkeit Musik der Renaissance neben Melodien von Led Zeppelin stellen. Die Stücke der Komponisten Dowland, Robinson, Locke, Byrd und Holborne oder eben Jimmy Page werden alle mit gleicher Leichtigkeit, Finesse und Sicherheit gespielt, unprätentiös und mit gewinnend natürlichem Charme. (Accent ACC24340)

Frescobaldi-Programm
Countertenor Damien Guillon und das ‘Banquet Céleste’ haben Arien und Madrigale von Frescobaldi aufgenommen und bei Glossa unter dem Titel ‘Affetti Amorosi‘ herausgegeben. Es ist ein musikalisch ebenso reiches wie vielfältiges und dennoch kohärentes Programm. Die Stücke für Solostimme, verteilt auf vier Solisten, wechseln sich ab mit Stücken für zwei oder drei Stimmen, sowie mit einigen rein instrumentalen Werken. Technisch sind die Darbietungen ausgefeilt, aber es fehlt ihnen an Ausdruckskraft und Emotion. (GCD 9237022)

Exzellentes Ensemble
Die Sonaten op. 2 des Franzosen André Chéron (1695-1766) muss man nicht unbedingt kennen, aber die Musiker, die diese Sonaten bei Ars Produktion aufgenommen haben, verdienen bekannt zu werden. Das Ensemble Matis spielt Chérons Werke mit einer detailverliebten Spielkultur und einem fein differenzierten, sehr beschwingten Klang. Mit leichtfüßiger Eleganz werden Tanzrhythmen dezent akzentuiert, die Phrasierung ist stets exquisit und lebendig. (2 CDs Ars Produktion 38550)

Spontane Vitalität
Mit barocker Üppigkeit, unwiderstehlicher Präsenz und einer oft atemberaubenden Virtuosität spielt das Ensemble ‘4 Times Baroque’ Werke von Händel, Prowo, Vivaldi, Corelli und Sammartini auf ‘Deutsche Harmonia Mundi’. Eine derart natürlich und frei erfolgende Ausformung der melodischen Linien ist auf historischen Instrumenten auch heute nicht selbstverständlich. Über allem schwebt hier der Eindruck spontaner Vitalität. (19075618232)

Schlechter Klang
Die Symphonien von Johann Nepomuk David (1895-1977) werden vor allem wegen ihrer persönlichen  Kompositionsweise – man spricht in diesem Zusammenhang von « kontrapunktischen Symphonien » – und ihrer Abstraktheit geschätzt. Um das aber wirklich zu tun können, braucht der Hörer eine gute Aufnahme. Nun bilden die 2008 gemachten Einspielungen der Symphonien Nr. 2 und 4, die cpo jetzt veröffentlicht, musikalisch zwar durch das inspirierte und kraftvolle Dirigat von Johannes Wildner an der Spitze des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien dafür eine gute Basis, aber der Klang ist so topfig, schmal und intransparent, dass man die Lust am Entdecken der Musik sehr schnell verliert. Schade, David hätte Besseres verdient. (cpo 777577-2)

  • Pizzicato

  • Archives