Ole Bull: Solitude sur la Montagne; Peteris Vasks: Vox amoris; Kurt Atterberg: Suite Nr. 3; Anders Eliasson: Konzert für Violine & Streichorchester; Jean Sibelius: Suite op. 117; Kathrin ten Hagen, Violine, Itamar Ringel, Viola, Folkswang Kammerorchester Essen, Johannes Klumpp; 1 SACD Ars Produktion 38157; 6/14 (66') – Rezension von Remy Franck

Flirrende Lichtschleier, die über den Himmel tanzen, meist in grüner Farbe, manchmal mit einem rötlichen Schimmer: Das Backcover-Photo dieser SACD von Ars zeigt die einmalige Schönheit des Nordlichtes. Das Foto passt zu einem Teil der Musik, die uns stimmungsvoll in den Traum einer solchen Polarnacht entführt, beginnend mit dem zauberhaften ‘Sur la montagne’ von Ole Bull, dessen Musik die Einsamkeit und Schönheit auf den hohen Bergen zwischen den weiten Fjorden Norwegens beschreibt.

Keinen Naturbezug hat ‘Vox amoris’ von Peteris Vasks, aber in seiner Stimmung passt das Stück wunderbar zum Thema. Die Intensität des Gesangs der Solovioline verbindet sich mit dem spannungsvollen Spiel des Streichorchesters zu einem Hymnus auf die Kraft der Liebe. Eine packende Interpretation!

Die Suite op. 19,1 für Violine, Viola und Streichorchester von Kurt Atterberg mit den drei fantasievollen Sätzen ‘Prélude, Pantomime & Vision’ lebt von folkloristischen und tänzerischen Elementen, die das Ohr ins Irdische zurückbringen.

Und dann geht es durchaus irdisch und ohne Nordlicht weiter: Naturgewalten scheinen eher das Thema des eruptiven Violinkonzerts zu sein, das Anders Eliasson 1992 schrieb. Und auch die virtuose Sibelius-Suite hat kaum Nordlichtatmosphäre. Das tut der musikalischen Qualität keinen Abbruch, und die ist auch in diesen beiden letzten Stücken enorm hoch.

Das Folkwang Kammerorchester musiziert auch hier auf einem sehr hohen Niveau, von Johannes Klumpp voll inspiriert geleitet, und Kathrin ten Hagen spielt absolut brillant. Die Tonaufnahme ist opulent und im Surroundklang angenehm räumlich.

Not every piece on this disc evokes ‘Northern lights’, yet the entire program is worthy of attention. The recordings are rich and spacious, with Kathrin ten Hagen and the Folkwang Chamber Orchestra being ideal advocates of the music.

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