Wolfgang A. Mozart: Don Giovanni; James Pease (Don Giovanni), Benno Kusche (Leoporello), Margaret Harshaw (Donna Anna), Sena Jurinac (Elvira), Anny Schlemm (Zerlina), Léopold Simoneau (Don Ottavio), Harvey Alan (Commendatore), Thomas Hemsley (Masetto), Royal Philharmonic Orchestra, Glyndebourne Festival Chorus, Sir Georg Solti; 3 CDs Nimbus 7964; Liveaufnahme 07/1954, Veröffentlichung 09/2017 (189) – Rezension von Remy Franck

Diese Liveaufnahme dokumentiert Georg Soltis einzige Opernproduktion beim Festival in Glyndebourne. Das Dokument ist nun wirklich höchstens ein Sammlerstück für Unentwegte. Dass der Monoklang nicht besonders gut sein würde, war zu erwarten. Doch musste ihn der Verantwortliche fürs Remastering unbedingt so scharf lassen, dass man Ohrenschmerzen bekommt?

Dass Georg Solti zügig und vorwärtsdrängend, mit kraftvollen Akzentuierungen, sogar mit einer gewissen Brutalität dirigieren würde, war ebenfalls zu erwarten, das tat er auch noch 1997, als er die Oper mit Bryn Terfel neu aufnahm. Die spezielle Mischung fürs ‘Dramma giocoso’ hat er nie wirklich gefunden.

Und wenn die Besetzung der Terfel-Aufnahme große Schwächen aufwies, dann es gibt es solche Schwächen auch hier, angefangen beim Amerikaner James Pease, der die Figur nicht erfasst hat, und beim Leporello von Benno Kusche, der daraus eine Operetten-Klamaukrolle macht. Neben den Fehlbesetzungen Anny Schlemm (eine ausrangierte Zerlina) und Margaret Harshaw (eine Anna mit messerscharf schneidender Stimme) bleiben, auf der Habenseite, Sena Jurinac (Elvira) und der exzellente Leopold Simoneau (Ottavio).

Gefüllt wird die dritte CD mit einem Recital des Bassisten Italo Tajo, aber das macht den Kohl auch nicht fett.

This is a very weak Don Giovanni, recorded in 1954 from Sir Georg Solti’s only production in Glyndebourne. The conductor does not achieve to find the right tone for the drama giocoso and his singers are moistly inappropriate. The recorded sound is not good and unpleasantly sharp.

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