Eternamente; Mascagni: Regina Coeli + Voi lo sapete + Tu, qui Santuzza (Cavalleria Rusticana); Donaudy: O del mio amato ben; Puccini: Vissi d'arte (Tosca); Boito: Spunta l'aurora pallida (Mefistofele); Mascheroni: Eternamente; Refice: Ombra di nube; Ponchielli: Suicidio! (La Gioconda); Leoncavallo: La canzone di Fleana (Zingari); Giordano: Vicino a te s'acqueta (Andrea Chenier); Angela Gheorghiu, Sopran, Joseph Calleja, Tenor, Richard Novak, Bass, Prague Philharmonia, Emmanuel Villaume; 1 CD Warner Classics 0190295780241; Aufnahme 2017, Veröffentlichung 20/10/2017 (59'53) – Rezension von Remy Franck

Nehmen wir das Problem dieses an sich interessanten Albums mal vorweg: es heißt Emmanuel Vuillaume, und mitschuldig ist das von ihm uninspiriert und hölzern geleitete ‘Prague Philharmonia’. Die CD läuft gerade mal eine Minute, da glaubt man schon, man müsse dem Dirigenten helfen, die Karre voranzubringen. Es ist nicht das erste Mal, dass das Gespann Vuillaume-‘Prague Philharmonia’ uns enttäuscht.

Und Angela Gheorghiu: Ihr Singen leidet natürlich unter diesen nicht gerade optimalen Voraussetzungen. Die Stimme kann sich nicht dramatisch entfalten, und es bauen sich auch zwischen ihr und dem Orchester kein Dialog und dadurch keine Spannung auf. Besonders schmerzlich ist das in den Auszügen aus der ‘Cavalleria Rusticana’, mit denen das Programm beginnt. Ich habe den Eindruck, dass die Gefühle technisch produziert werden, aber nicht wirklich aus dem Innern kommen.

Sehr verhalten und mit betont schöner Stimme singt Angela Gheorghiu Stefano Donaudys Kanzone ‘O del mio amato ben’, verpasst es danach aber, der Tosca-Arie ‘Vissi d’arte’ die nötige Tiefe zu geben.

Die Arien ‘Spunta l’aurora pallida’ aus Boitos ‘Mefistofele’ und ‘Vicino a te s’acqueta’ (Andrea Chenier) gewinnen vor allem durch den Gesang des Tenors Joseph Calleja, der auf dieser CD einen hervorragenden Eindruck macht. Gheorghius Stimme hingegen klingt in der Höhe manchmal etwas dünn und scharf. Die titelgebende Kanzone ‘Eternamente’ von Angelo Mascheroni stellt weniger Anforderungen und kann durchaus gefallen. Auch in Licinio Refices ‘Ombra di Nube’ braucht sich Angela Gheorghiu nicht hinter der Widmungsträgerin Claudio Muzio zu verstecken, während Vuillaume im Hintergrund nur Langeweile produziert.

In den übrigen Opernarien bleibt die Feststellung dieselbe: eine im unteren Register beeindruckend präsente, im oberen Bereich unter Druck leicht angeschlagen klingende Stimme, die nirgendwo wirklich in die Figuren eindringt und sie sich nicht von innen her eigen macht.

Interesse verdient die CD letztlich in erster Linie wegen des Repertoires mit den selten zu hörenden Arien von Giordano, Leoncavallo und Ponchielli.

Angela Gheorghiu’s voice has no longer the qualities it was admired for. Moreover, here performances are rather superficial, which is something the conductor might be blamed for, because his conducting and the orchestra’s playing are really weak

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