Ein Sommernachtstraum, Ballett von John Neumeier nach William Shakespeare; Musik: Felix Mendelssohn Bartholdy, György Ligeti und Drehorgel; Choreographie und Inszenierung: John Neumeier; Bühnenbild und Kostüme: Jürgen Rose; Hamburg Ballett,  Hippolyta/Titania: Anna Laudere, Theseus/Oberon: Edvin Revazov, Philostrat/Puck: Alexandr Trusch, Hermia: Makoka Sugai, Helena: Hélène Bouchet, Lysander: Jacopo Bellussi, Demetrius: Karen Asatyan, Zettel/Pyramus: Marc Jubete; Filmregie: Myriam Hoyer; + Interview mit John Neumeier; 2 DVDs C-Major 758208; Aufnahme 2021, Veröffentlichung 07.2021 (120' + 29') – Rezension von Norbert Tischer

In der Zeit der Pandemie, als keine öffentlichen Aufführungen möglich waren, haben John Neumeier und sein Hamburg Ballett die seit 1977 bestehende und immer wieder verfeinerte Inszenierung des Sommernachtstraums unter Studiobedingungen verfilmt und so die Möglichkeit genutzt, das Ballett und seine Figuren dem Zuschauer sehr nahe zu bringen, näher als das bei einer gefilmten Aufführung mit Publikum möglich gewesen wäre.

Vom Prolog, dem Vorabend der Hochzeit, an dem Hippolyta ihre Hochzeit herbeiträumt, über den Traum im Zauberwald bis zum bösen Erwachen erzählt Neumeier Shakespeares Werk in einer gestrafften Adaptation, dessen Zauberwald vor allem ihn zu einem Tanzballett der Köperexpression bringt, die ebenso fantasievoll ist wie der Schabernack des

frechen Hofnarrs Puck, der die Liebespaare in schelmischer Lust durcheinander wirbelt.

Mit großartigen Tänzerinnen und Tänzern in einem makellos einstudierten Ballett ist für Aug’ und Ohr alles gegeben, um diese Shakespeare-Bearbeitung hautnah zu erleben.

Das Booklet beschreibt zwar die Produktion sehr gut und listet auch alle Beteiligten auf, … bis auf die Musiker. Wer die Musik von Mendelssohn und Ligeti bez. die Drehorgel spielt, wird nicht mitgeteilt! Das ist Schlamperei.

During the time of the pandemic, when no public performances were possible, John Neumeier and his Hamburg Ballet filmed the production of A Midsummer Night’s Dream, which had been in existence since 1977 and had been refined again and again, thus taking the opportunity to bring the ballet and its characters under studio conditions very close to the audience, closer than would have been possible in a performance video.
From the prologue, when Hippolyta dreams of her wedding, to the dream in the enchanted forest and, later, the rude awakening, Neumeier gives from Shakespeare’s work a simplified adaptation, whose enchanted forest scenes above all brings him to a dance ballet of body expression that is as imaginative as the mischievousness of the cheeky court jester Puck, who whirls the lovers in playful delight.
With superb dancers in an immaculately rehearsed ballet, there is everything for the eyes and ears to experience this Shakespeare adaptation firsthand.
The booklet describes the production very well and also lists everyone involved … except for the musicians. Who is playing the music by Mendelssohn and Ligeti or the barrel organ is not told! That’s sloppiness.

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