Antonin Dvorak: Symphonie Nr. 9, Amerikanische Suite op. 98b; Bamberger Symphoniker, Robin Ticciati; 1 SACD Tudor 7194; 12/13 (67'13) – Rezension von Remy Franck

Der britische Dirigent Robin Ticciati hat als Erster Gastdirigent der Bamberger Symphoniker Beachtliches geleistet. Davon zeugen heute seine Schallplattenaufnahmen. Dvoraks Neunte Symphonie ist ein Modell kongenialen Musizierens. Ticciati hat das Orchester fest im Griff und formt den Klang, indem er mit viel Rubato, exquisiten Färbungen und durchaus persönlichen Akzenten in diesem tausend Mal gehörten Werk kontinuierlich die Ohren des Zuhörers wach hält. Er erzeugt Spannung auch ohne schnelle Tempi oder knallige Klänge und serviert uns Dvorak als Melodiker.

Es ist die künstlerische Kultur dieses von Colin Davis geprägten Dirigenten, der ihn musikalische Umgangsformen entwickeln lässt, die denen anderer, sogenannter ‘Stardirigenten’ diametral gegenübergesetzt sind. Er fühle sich geehrt, sagte Ticciati einmal einem Journalisten, der ihn als britischen Dudamel bezeichnet hatte, aber er glaube, er sei doch ein ganz anderer Musiker. Indeed, Sir! Sonst könnte er aus den Bambergern nicht diese in ihrer Zusammensetzung manchmal ganz neuartigen Klänge hervorzaubern, die Bekanntem und Vertrautem ein neues Gesicht geben.

So hören wir hier eine faszinierende Neue Welt-Symphonie und eine nicht weniger bezaubernde ‘Amerikanische Suite’, in der Ticciati mit feinen Mitteln und einer unmittelbaren Wärme des Empfindens ein Maximum an Wirkung erzielt.

With a fine control of the music, particular colors and an exciting Rubato, Robin Ticciati conducts fascinating performances. Not to be missed!

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