Kalevi Aho: Oboenkonzert, Solo IX für Oboe, Sonate für Oboe & Klavier; Piet Van Bockstal, Oboe, Yutaka Oya, Klavier, Lahti Symphony Orchestra, Martyn Brabbins; 1 SACD BIS 1876; 9/10 (71'16) – Rezension von Remy Franck

In seinem Oboenkonzert entführt Kalevi Aho das Soloinstrument in neue Klangbereiche, gibt ihr neue, dramatischere Aufgaben im Konzert, und er inspirierte sich dafür in der arabischen Musik. Und so klingt das Instrument denn auch manchmal sehr arabisch, genau wie die Rhythmik arabische Ursprünge aufweist. Dazwischen gibt es immer wieder ganz ‘normale’ Klangentwicklungen, die das fünfsätzige Werk zu einem der spannendsten Instrumentalkonzerte machen, die ich in der letzten Zeit hören durfte.

Das ‘Solo IX’ ist klanglich ungemein reizvoll und, wie ich finde, sogar humoristisch. Auch in der fast halbstündigen Sonate nutzt Aho die Möglichkeiten, die ihm die Oboe bietet, um mit Vierteltönen und multiphonen Klängen eine vielfältige Oboenfarbenwelt zu zaubern. Vom Klavier wird die Oboe dabei vorwiegend perkussiv begleitet.

Piet Van Bockstal spielt meisterhaft, und man spürt in seinen Interpretationen die Freude, sein Instrument mit auf neue Pfade zu nehmen. Die Tontechniker von BIS haben ein absolut ausgewogenes und präsentes Klangbild erzeugt, das im Surroundsystem zu einem faszinierenden Hörerlebnis führt.

Kalevi Aho found new tasks for the oboe, thus making these three works of his oboe project interesting beyond a normal level. Piet van Bockstal is a devoted performer of this technically demanding music.

Kalevi Aho a imaginé de nouvelles tâches pour le hautbois, rendant ainsi les trios pièces de son projet pour le hautbois intéressant au delà de toute commune mesure. Piet van Bockstal est un interprète extraordinaire de cette musique techniquement très ambitieuse.

  • Pizzicato

  • Archives