Alma Deutscher: Cinderella (Oper für Kinder); Alma Deutscher: Bryony Dwyer, Cinderella, Caroline Wenborne, Ulrike Helzel, Simina Ivan, Bongiwe Nakani, Pavel Kolgatin, Dan Paul Dumitrescu, Alma Deutscher, Solovioline und Klavier, Bühnenorchester der Wiener Staatsoper, Witolf Werner; Regie: Birgit Kajtna; 1 DVD Belvedere; Liveaufnahme 01/20'18, Veröffentlichung 12/2019 (74') – Rezension von Remy Franck

Die Britin Alma Deutscher (*2005), in der generalistischen Presse ein gefeiertes Wunderkind, Geigerin, Pianistin und Komponistin, hat im Alter von sieben Jahren ihre Oper Cinderella komponiert, eine eigene Adaptation der Aschenbrödel-Geschichte, in der Cinderella eine Komponistin ist, die von ihrer Stiefmutter, Direktorin eines Opernhauses, und ihren Schwestern gepiesackt wird. Der Prinz wird selbstverständlich bei einem Gesangswettbewerb mit Musik gewonnen.

Deutschers Oper wurde schon mehrfach aufgeführt und bearbeitet, und im Januar 2018 hatte die Wiener Staatsoper die Originalfassung von ca. zwei auf eineinviertel Stunden reduziert, mit dem Ziel, sie für ein Kinderpublikum attraktiv zu machen. Diese Operation ist gelungen und auch für ein erwachsenes Publikum ergiebig, denn Deutschers Musik, die sich von der europäischen Tradition inspiriert, bietet nicht genügend Halt, um sich zwei Stunden lang damit abzugeben. Kinder werden die nette, gut einstündige Unterhaltung mögen, obschon die Aufführung mit zugespieltem Orchesterklang musikalisch-sängerisch und auch in der Bühnenausstattung eher bescheiden wirkt. Sagen wir es mal so: es ist ein nettes Kindermusical.

Alma Deutscher (*2005), a celebrated British wunderkind, violinist, pianist and composer, composed her opera Cinderella at the age of seven. It is her own adaptation of the Cinderella story, in which Cinderella, a young composer, is harassed by her stepmother, director of an opera house, and her sisters. The Prince is of course won in a singing competition.
Deutscher’s opera has already been performed and arranged several times, and in January 2018 the Vienna State Opera reduced the original version from about two hours to one and a quarter, with the aim of making it attractive for children. This operation was successful and even fruitful for an adult audience, because Deutscher’s music, inspired by the European tradition, does not offer enough substance for a two-hour-long work. Children will like the nice entertainment, even though the performance (with a recorded orchestra) is rather modest. Let’s put it this way: it’s a nice children’s musical.

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