Antonio Vivaldi: The Folk Seasons; Barocco Boreale; 1 SACD, Alba, ABCD 402, Aufnahme 06/2016, Veröffentlichung 10/2017 (79'31) -Rezension von Guy Engels

Antonio Vivaldis ‘Vier Jahreszeiten’ gehören zu den am häufigsten eingespielten Klassiktiteln. Zudem gibt es noch viele, meist sehr eigenwillige und oft wenig geschmackvolle Bearbeitungen der vier Concerti.

Eigenwillig kann man sicher auch die Lektüre von ‘Barocco Boreale’ nennen. Das finnische Ensemble schaut sich Vivaldis Werk aus der nordischen Perspektive an, indem es spezifisch folkloristische Instrumente mit einbindet, die dem Klang eine neue, frische Tönung verleihen.

Der Mut zum Experiment wird belohnt: ‘Barocco Boreale’ macht kein kommerzielles Crossover. Die ‘Vier Jahreszeiten’ bekommen gewissermaßen eine Frischzellenkur, die Musik klingt immer spannend, sehr illustrativ und ausdrucksstark. Der liebliche Vogelgesang im Frühling ist dabei eher eine nette Zugabe. Es sind vor allem das entspannte, schwungvolle Musizieren, die  effektvolle Gestaltung des Notentextes, die dem Zuhörer  eine Neuentdeckung dieses Repertoire-Klassikers beschert.

Barocco Boreale revisites Le Quattro Stagioni from a Nordic perspective. And it works! With the ensemble’s fine playing, the rejuvenation process is absolutely delightful.

  • Pizzicato

  • Archives