Elzbieta Sikora: Madame Curie ; Anna Mikolajczyk (Marie Curie), Pawel Skaluba (Pierre Curie), Tomasz Rak (Paul Langevin), Leszek Skrla (Einstein), Loïe Fuller (Joanna Wesoloska/Julia Lawrenowa), Anna Michalak (Ewa), Marta Siewiera (Irena), The Choir and Orchestra of the Baltic Opera, Wojciech Michniewski; Regie: Marek Weiss; 1 DVD Dux 9884; Bild 16:9; Stereo et Surround; 2012 (94’49’’) - Rezension von Manuel Ribeiro

Die Oper ‘Marie Curie’ der polnischen Komponistin Elzbieta Sikora wurde 2011 komponiert. Der Anlass war der 100. Jahrestag der Verleihung des zweiten Nobelpreises an die polnischstämmige Wissenschaftlerin. Der Text stammt von Agata Miklaszewska, die sich ganz getreu an die historischen Fakten hält. Bei der Uraufführung in Paris und einige Tage später in Polen wurde die Oper in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Ob das jetzt mit dieser DVD anders wird, ist zu bezweifeln.

Die Inszenierung ist sehr ungewöhnlich, weil das Orchester auf der Bühne hinter den Sängern platziert ist, und somit für das Publikum sichtbar bleibt. Das Bühnenbild ist düster, sehr schlicht, mit einem Tisch und einigen Stühlen, die multifunktionell sind. Der Chor hat seinen Platz seitlich, auch wenn der Regisseur Marek Weiss verschiedene interaktive Szenen mit den Solisten einzufügen weiß.

Die Musik erinnert stark an polnische Komponisten wie Penderecki oder Lutoslawski, ohne aber deren Niveau zu erreichen. Die Vokalpartien sind komplex, wohl schwer zu singen, aber ebenfalls anstrengend für das Publikum. Dasselbe gilt fürs Orchester, in dem eine auf Effekte ausgerichtete Musik auf Dauer ermüdet. Marie Curie hat wohl ein ungewöhnliches Leben geführt, und wenn Sikoras Werk dieses ehren wollte, so ist das kaum gelungen.

Elzbieta Sikora’s ‘Marie Curie’ is a rather weak opera, with difficult music, difficult to sing and play, difficult to listen to. So, the DVD might be reserved for specialists.

  • Pizzicato

  • Archives