Modell des Kammermusiksaals der Musikakademie in Liechtenstein

Die Internationale Musikakademie in Liechtenstein hat heute bei einer Pressekonferenz in Nendeln (Liechtenstein) wichtige Neuerungen bekanntgegeben und ihren zukünftigen Sitz im Hagenhaus vorgestellt. Remy Franck war für Pizzicato vor Ort.

Immer, wenn in einem Konzertsaal die ersten Musikklänge vor Publikum ertönen, ist das ein ebenso spannender wie bewegender Moment. So auch bei dieser Pressekonferenz, die im neuen Kammermusiksaal des zukünftigen Gebäudes der Musikakademie in Liechtenstein vom exzellenten  Alumni Quartett musikalisch eingeleitet wurde. Und obschon der neue Saal noch nicht ganz fertig ist – es fehlen noch der Holzboden und diverse Lamellenpaneele – , war der Klang schon hervorragend, bestens ausgewogen und vor allem sehr natürlich. Das war ein mehr als nur vielversprechender Test, zumal man von dem auf der Hauptstraße vorbeifließenden Verkehr im Saal akustisch nichts mitbekam.

Dem Alumni Quartett kam die Ehre zu, die Akustik des Saals zu testen. (c) Remy Franck

Der Saal befindet sich in der ehemaligen Scheune des sogenannten Hagenhauses, eines klassizistischen Doppelwohnhauses aus Jahre 1837, das vollkommen renoviert und für die Musikakademie adaptiert wurde. So konnte das historische Ensemble erhalten und revitalisiert werden. Alle Logistikräume für den Konzertsaal wurden in einem neu erbauten sogenannten Hofhaus untergebracht, so dass der Saal vollständig für Bühne und Bestuhlung genutzt werden kann. 120-140 Zuhörer werden dort Platz finden.

Modell des Kammermusiksaals der Musikakademie in Liechtenstein

Im Haupthaus und im Hofhaus entstehen Wohn- und Schlafräume für Studierende und Professoren mit insgesamt 25 Betten, die für die Intensivwochen der Meisterkurse genutzt werden können.

Der Stiftungsrat der Akademie, v.l.n.r. Geschäftsführer und künstlerischer Leiter Drazen Domjanic, Präsident Otmar Hasler, Christina Zeller, Jürg Kesselring, Olav Behrens (c) Remy Franck

Im Konzertsaal der Akademie wird ab 2025 in Anlehnung an den in Zusammenarbeit mit den International Classical Music Awards (ICMA) organisierten Discovery Award das Discovery Festival veranstaltet werden. Das Festival wird der Nachfolger des vormals in Bad Ragaz organisierten Next Generation Festivals sein.

Für künftige Konzerte ab Sommer 2024 stehen bereits zwei Konzertflügel zur Verfügung, ein Steinway D-274, der für Grigori Sokolov gebaut wurde und letztlich nicht von ihm erworben wurde, sowie ein Bösendorfer Concert Grand 280VC.

Wir werden in den nächsten Tagen einem weiteren Bericht über die Neuausrichtung des Akademieunterrichts berichten.

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