Philippe Chamouard: Symphonie n°7, Les rêves de l’ombre; Hungarian Symphony Orchestra, Alain Pâris, Orchestre symphonique de Rouen, Claude Brendel; 1 CD Hortus OA 1106; 1 + 2 /13 (63’59) – Rezension von Remy Franck

Philippe Chamouard, 1952 in Paris geboren, ist ein fruchtbarer Komponist von dem wir nun, nach der Achten von den neun Symphonien, die er bislang komponiert hat, die Siebente auf einer neuen Hortus-CD hören können. Die Musik der 7. Symphonie – sie entstand  2006 / 2007 und ist die erste, die keinen Untertitel trägt – ist stilistisch schwer einzuordnen. Die Tonsprache ist irgendwie klassisch, sie ist melodisch und in einem gewissen Sinn zeitlos. Ohne Titel hat das Werk auch kein Programm und will als absolute Musik verstanden werden, wenngleich die Satzbezeichnungen Tragico-Presto, Scuro e tranquillo, Dolce cantabile und Presto auf ein ‘per aspera ad astra’ oder ‘Aus der Finsternis ans Licht’ schließen lassen. Die vier Sätze sind von prägnanten Themen gekennzeichnet und beeindrucken durch die Logik der Form und des klanglichen Ablaufs. Die Qualität der Orchestrierung ist ebenfalls bemerkenswert, und am Ende stellt man fest, dass sich einem diese Symphonie als Ganzes eingeprägt hat.

Das für Streichorchester geschriebene Stück ‘Les rêves de l’ombre (2012) versteht sich als musikalische Illustration eines chinesischen Gedichts aus dem 17. Jahrhundert. Der erste Wunsch sollte lauten: « Wenn ich ein Mensch wäre, sollte ich doch ein Traum sein. Wenn ich ein Traum wäre, wäre ich der Schatten dieses Traums.“ Daraus bildet Chamouard einen wolkig-sanften Klangteppich, den das Ohr des Hörers mit Wohlgefühl erkundet. Die Aufnahme ist räumlich und das ‘Orchestre symphonique de Rouen’ spielt sehr gut. Das trifft auch für das Ungarische Symphonieorchester zu, wenngleich die Aufnahme aus Budapest etwas eng und zu trocken klingt.

Philippe Chamouard composes music that has a lot to communicate in an overall timeless language which is immediately appealing. This CD is worth a discovery!

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