Johann Ernst Sachsen-Weimar: Violinkonzerte Nr. 1-8 + Konzert für 2 Violinen D-Dur + Trompetenkonzert D-Dur; Thüringer Bach Collegium, Gernot Süßmuth, Violine & Ltg.; 1 CD Audite 97769; Aufnahme 10/2018, Veröffentlichung 01/07/2019 (63'37) - Rezension von Remy Franck

A priori kann man die Violinkonzerte von Prinz Johann Ernst von Sachsen-Weimar für italienische Concerti, vielleicht sogar für solche von Vivaldi halten. Johann Ernst IV. war ein passionierter Musiker und Komponist, allerdings hatte er nicht besonders viel Zeit zum Komponieren. 1696 geboren, starb er schon 1715, nach einer fast zweijährigen Krankheit im Alter von 18 Jahren.

In seinen Violinkonzerten wechseln sich schnelle und langsame Sätze, Adagios, Pastorellas und Largos ab. Die Einfachheit der Sprache und des Ausdrucks ist der gemeinsame Nenner aller Interpretationen, die man hier hört und die sich ebenfalls durch ein sehr energisches, entfesseltes und streckenweise recht keckes oder gar ironisches Spiel auszeichnen. Ein weiteres Charakteristikum im Spiel des Thüringer Bach Collegiums ist die Ernsthaftigkeit des interpretatorischen Anliegens. Es geht diesem Ensemble nicht ums Abbeizen, nicht ums Fetzen, sondern um das immerwährende ‘An die Musik’, eine auf ihre Weise ansteckende Huldigung an die Klangkunst, in der Vitalität Feinfühligkeit nicht ausschließt.

Johann Ernst IV von Sachsen-Weimar was a passionate musician and composer, but he did not have much time to compose. Born in 1696, he died in 1715 at the age of 18, after an illness of almost two years. His music, of an Italian style, is lovely. The performances are immediately charming, energetic, unleashed and at times quite bold or even ironic. The Thuringian Bach Collegium plays with the everlasting motto ‘To the music’, and in its infectious homage to the art of sound, vitality does not rule out sensitivity. 

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