Exiles: Alberstein, Bloch, Korngold, Prokofiev, Traditionell; Ophélie Gaillard, Violoncello, Sirba Oktett, Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo, James Judd; 1 CD Aparté AP 142; Aufnahme 07/2014, Veröffentlichung 01/2017 (68'29) – Rezension von Uwe Krusch

Sehr bekannte Stücke wie ‘Schelomo’ von Ernst Bloch, das Tanzlied des Pierrot aus ‘Die tote Stadt’ von Erich Korngold und die ‘Ouvertüre über jüdische Themen’ von Sergei Prokofiev mit solistischer Beteiligung des Cellos hat die Cellisten Ophélie Gaillard mit unbekannteren Werken dieser und weiterer Künstler kombiniert. Gemeinsam ist Ihnen neben der herausragenden Stellung des Violoncello, dass sie von Komponisten mit jüdischen Wurzeln im amerikanischen Exil geschrieben wurde.

In gut der Hälfte der CD wird die Protagonistin des Programms vom Orchester aus Monte-Carlo unter James Judd begleitet. Das Orchester begleitet insgesamt gefühlvoll und engagiert. Allerdings schleichen sich Momente ein, die ein wenig oberflächlich klingen und der Tiefe des musikalischen Ausdrucks nicht ganz gerecht werden.

Den zweiten Teil der Aufnahme mit der Ouvertüre von Prokofiev, der Suite ‘Aus jüdischem Leben’ von Bloch, Chavah Albersteins ‘Sarah singt ein Wiegenlied für den kleinen Isaac’ und dem traditionellen ‘Freilechs’ in Arrangements von Cyrille Lehn begleiten Mitglieder des ‘Sirba Octet’ die Solistin. Das 2003 gegründete Ensemble hat sich einer neuen Sicht auf jiddische Musik verschrieben und zeigt diese in diversen Projekten. Hier gelingt es ihnen ausdrucksstark, die sowohl traurigen als tänzerisch überschwappenden Gefühlswelten zum Klingen zu bringen.

Die Solistin selber kann man warmen weichem und intensivem Klang überzeugen. Auch in den schnellen Passagen bleibt ihr zupackendes Spiel frei von Nebengeräuschen der Tonerzeugung. Neben berührenden und intensiven Passagen gelingen ihr auch technische Finessen.

Das Beiheft ist informativ zur Musik, gibt jedoch keinerlei Informationen zu den Künstlern.

This CD presents music for violoncello and orchestra or chamber ensemble from composers, who have written these works in their exile. Soloist Ophélie Gaillard performs with sensitivity and impetus. The orchestra is respectable, and the Sirba Octet, strongly committed to Yiddish music, plays with infectious enthusiasm.

 

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