Mozarteum, Salzburg
(c) Andreas Praefcke

Das Gebäude der Stiftung Mozarteum Salzburg in der Schwarzstraße 26-28 feiert sein 100-jähriges Bestehen. Es ist als ‘Gesamtkunstwerk’ einzigartig in Salzburg: Architektur, Kunst und Kunstgewerbe bilden eine Einheit – von der äußeren Form bis zur Innenausstattung. Die Stiftung Mozarteum Salzburg feiert das Jubiläum ihres Hauses mit einem Festkonzert und einem Tag der offenen Tür am 27. und 28. September 2014.

Die Baugeschichte ist abwechslungsreich und spannend. Es ist die Geschichte einer erfolgreichen Initiative musikinteressierter Salzburger Bürger, die sich zum Ziel gesetzt hatten, ein modernes Konzertgebäude sowie eine Musikausbildungsstätte zu errichten. Trotz vieler Rückschläge konnte im September 1914 das Konzertgebäude, welches auch die Bibliotheca Mozartiana beherbergt, mit zwei Konzertsälen eröffnet werden. « Es ist das letzte unmittelbar vor Ausbruch des 1. Weltkrieges fertig gestellte Konzertgebäude, das die gesamte Stimmungslage der zu Ende gehenden Zeit in sich trägt“, so Johannes Honsig-Erlenburg, Präsident der Stiftung Mozarteum.

Mit der Errichtung und Fertigstellung des Mozarteums im Sommer 1914 ist der Stiftung Mozarteum Einzigartiges gelungen: die Schaffung des ersten und heute noch idealen Aufführungsortes für das Orchester- und Kammermusikwerk Mozarts und die Schaffung der ersten professionellen Ausbildungsstätte für die heutige Universität Mozarteum. Dass im selben Jahr der Fertigstellung, 1914, der Erste Weltkrieg ausgebrochen ist, hat die Welt und damit auch das Mozarteum verändert.

Festkonzert: Samstag, 27.09.2014, 19.30 Uhr

Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs beeinflusste auch die Planung für die musikalische Gestaltung der Eröffnung des neuerrichteten Mozarteumsgebäudes in der Schwarzstraße im September 1914: Die aufwändig geplante Festwoche wurde kurzerhand abgesagt und durch ein bescheideneres Festkonzert ersetzt.

« Das Eröffnungskonzert vom 27.09.1914 ist ein mahnendes und eindringliches Beispiel: Anstelle der zunächst geplanten Programmgestaltung hat die Kriegspropaganda Einfluss genommen, die Musik wurde dem Zeitgeschehen untergeordnet. Ein in ganz Europa einzigartiges historisches Konzert, das „original“ im unmittelbaren Kontext zum Beginn des 1. Weltkrieges zur Aufführung gebracht wird.“, so Johannes Honsig-Erlenburg.

Eine Wiederholung des Programms, das Vokalwerke von Mozart bis Wagner bot, gibt Gelegenheit, sowohl an den freudigen Anlass als auch an die tragischen Zeitumstände zu erinnern. Am 27.09.2014 um 19.30 Uhr wird das Konzert von 1914 im Großen Saal aus Anlass der Eröffnung des Mozarteums rekonstruiert. Die Camerata Salzburg und der Salzburger Bachchor gestalten das Programm gemeinsam mit Sängern und Solisten. Ein Round-Table-Gespräch mit dem Zeithistoriker Hofrat Manfried Rauchensteiner und dem Musikwissenschafter Thomas Hochradner, moderiert vom Wissenschaftlichen Leiter der Stiftung Mozarteum, Ulrich Leisinger, unmittelbar vor dem Konzert (18.30 Uhr, Wiener Saal) geht auf die historischen Hintergründe ein und schlägt die Brücke zum Heute.

Tag der offenen Tür: Sonntag, 28.09.2014, 10.00 -17.00 Uhr

Zwischen 10.00 und 17.00 Uhr können Besucher an diesem Tag der offenen Tür durch Führungen das Haus kennenlernen und dabei den Bau im Münchner Späthistorismus mit Elementen aus dem Jugendstil ebenso erleben, wie Auszüge aus den Kinderkonzerten der Stiftung Mozarteum im Wiener Saal oder Kurzkonzerte bei freiem Eintritt im Großen Saal. Gewinnen Sie einen Blick hinter die Kulissen wie etwa das Präsidium der Stiftung Mozarteum und in die Probenarbeit der Universität Mozarteum. Wer auf der Bühne des Großen Saals in diesem Zusammenhang auftreten möchte, kann sich unter dem Stichwort ‘open stage’ unter office@mozarteum.at melden. Für das leibliche Wohl ist gesorgt.

Das Programm finden Sie auf der Website unter: http://www.mozarteum.at.

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