Wolfgang A. Mozart: Klaviersonaten Nr. 2 KV 280, Nr. 3 KV 281, Nr. 8 KV 310 & Nr. 13 KV 333; Lars Vogt, Klavier; 1 CD Ondine ODE13182; Aufnahmen 05/2016 + 01/2019, Veröffentlichung 05/2019 (73'53) – Rezension von Remy Franck

Als Lars Vogt 2006 seine erste Mozart-Sonaten-CD bei EMI veröffentlichte, fiel seine moderne Lesart auf. « Seine Interpretationen sind unmittelbar, verzichten auf süßliche Wendungen und Lieblichkeit.(…) Dies ist kein netter Mozart, kein Mozart der gefällt, sondern einer, der etwas zu sagen hat », schrieb damals Pizzicato-Rezensent Alain Steffen.

Die jetzt bei Ondine herausgekommenen Aufnahmen haben immer noch diese Frische, sie sind rhetorisch und kontrastreich, und von einer erstaunlichen Entschlossenheit, gerade in diesen Sonaten, die zwischen 1778 und 1783 entstanden sind und denen Vogt mit seiner Sicht der Dinge eine große Reife und Ernsthaftigkeit gibt. Selbst das Andante Amoroso der 3. Sonate KV 281 spielt er mit einer stoischen Gelassenheit. Das alles erreicht Vogt durch ein Interpretieren, bei dem er sich quasi gegen den Fluss der Musik stemmt. Er sagt das selber im Textheft: « Für mich gibt es kaum einen Takt, der gerade durchgeht. » Das klingt dann wie ein Mozart voller Fußangeln!

When Lars Vogt released his first Mozart Sonatas on EMI in 2006, his modern reading caught the ear. His new Ondine recording still has this freshness. The performances are rhetorical, rich in contrast, and of an astonishing determination, especially in these sonatas composed between 1778 and 1783 and to which Vogt gives a great maturity and seriousness. He even plays the Andante Amoroso of the 3rd Sonata KV 281 with a stoic composure. He virtually resists the flow of music. He says this himself in the text book: « For me there is hardly a measure that just goes through ». That sounds like a Mozart full of mantraps!

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