D’ombres; Henri Dutilleux: 3 Préludes + Sonate; Claude Ledoux: Surgir; Élodie Vignon, Klavier; 1 CD Cyprès CYP4658; Aufnahme 11/2019, Veröffentlichung 02/2020 (56'26) – Rezension von Uwe Krusch

Der belgische Komponist Claude Ledoux zeigt mit seinen Werken gerne unsere fragmentierte Welt, die er in seinen Stücken mit musikalischer Synthese zusammen führt. Die Faszination des Phänomens Klang hat den Komponisten angeregt, mit neuen Technologien und Computerprogrammen Klangsynthese zu betreiben. Darüber hinaus ermutigte ihn seine Liebe zu den Klängen, Feldforschungen in asiatischen Ländern und Südamerika durchzuführen. Dann synthetisiert er diese Elemente in einer üppigen Umgebung mit dem Wunsch, das Phänomen der Melodie zu erneuern. Hier wird er mit einer reinen Klavierkomposition, Surgir aus Deux Préludes vorgestellt, die an Dutilleux anknüpft. Von diesem französischen Tonsetzer werden drei Préludes und die Sonate für Piano angeboten. Das erste Prélude mit dem Titel ‘Schatten und die Stille’ war ebenso titelgebend wie das Mystische in Surgir.

Mit diesem bereits zweiten Album schreitet Elodie Vignon bis in die jüngste Zeit voran. Mit dem nicht so gekennzeichneten Opus 1, der Sonate, in der Dutilleux eine große Form ausformulierte, und den dreieinhalb Jahrzehnte später entstandenen Trois Préludes verbindet sie das für sie geschriebene und auf Dutilleux bezogene Surgir von Ledoux. Mit sicherem gestalterischem Gespür und handwerklicher Verlässlichkeit füllt sie diese Werke mit klangvollem Leben. Damit bietet sie in ansprechender Weise Werke an, deren Charme sich beim Lesen der Namen der Komponisten vielleicht nicht jedem sofort andeutet.

With his works, the Belgian composer Claude Ledoux shows our fragmented world, which he brings together with musical synthesis. In fact, he synthesizes these elements with the desire to renew the melody. On this CD we get to know him with the piano piece Surgir which is linked to Dutilleux, of whom we hear Three Preludes and the Sonata for piano.
With her second album Elodie Vignon shows a great structural sense and a good technique. In this way, she succeeds in making works appealing, whose charm may not be immediately apparent to everyone when reading the names of the composers.

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