Scherzo; Robert Schumann: Klaviersonate Nr. 2; Ludwig van Beethoven: Klaviersonate Nr. 18; Franz Liszt: Scherzo & Marsch; Aurelia Shimkus, Klavier; 1 SACD Ars Produktion 38 140; 6/13 (52’14) – Rezension von Alain Steffen

Welch ein Talent! Die knapp siebzehnjährige Pianistin Aurelia Shimkus zeigt auf ihrer CD ‘Scherzo’ wie geschmackvoll, intelligent und musikantisch man Virtuosität einsetzen kann, damit sie dem jeweiligen Werk dient. So findet der Hörer hier keine blind zusammengestellten Bravour-Stücke, sondern Schumanns 2. Klaviersonate, Beethovens Sonate Nr. 18 und Franz Liszts ‘Scherzo & Marsch’. Da gibt es herrlich schnelle Sätze, mit denen Aurelia Shimkus brillieren kann, aber es gibt genauso viele innige und ruhige Momente, bei denen die Pianistin zeigen darf, dass sie ihr Handwerk bestens versteht. So erlebt der Hörer durch und durch stimmige Wiedergaben der Sonaten von Beethoven und Schumann, die sich selbst vor den Großen nicht zu verstecken brauchen.

Shimkus’ Frische zieht den Hörer mit und lässt ihn 52 außergewöhnliche Minuten verbringen. Spieltechnisch ist die junge lettische Pianistin überragend und macht mit ihren durch und durch musikalischen Interpretationen einem Möchtegern-Interpreten wie Lang Lang eine lange, ja eine sehr lange Nase. Dort wo Lang Lang mit plakativen Effekten und nutzloser Virtuosität agiert, stellt sich Aurelia Shimkus hinter die Musik, kneift Schumann, Beethoven und Liszt ein Auge zu, lächelt und spielt……. .

Young Aurelia Shimkus proves herself a musician of imaginative vitality and a true musical talent.

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