Marin Marais: Pièces de viole; La Rêveuse (Florence Bolton, Benjamin Perrot, Carsten Lohff, Robin Pharo); 1 CD Mirare MIR386; Aufnahmen 2016/2017, Veröffentlichung 26/01/2018 (63') – Rezension von Remy Franck

Tiefe Instrumente, so sagt die Musikwissenschaft, seien in Frankreich mehr in Mode gewesen als in andern Ländern Europas. Die reiche Bourgeoisie wurde nicht müde, Stücke für die Viola da Gamba zu bestellen und in den Salons zu spielen und zu hören. Marin Marais hat fünf Bücher mit ‘Pièces de viole’ komponiert, mit Stücken, in denen der Dialog der ‘Basse de viole’ mit dem Continuo eine ganz besondere Atmosphäre schafft.

‘La Rêveuse’ liefert auf dieser CD ein sehr feines und eindrücklich gespieltes Programm mit Marais-Werken, eine gute Stunde Musik, die in ihrer Intensität und innerlichen Kraft wirklich beeindruckend ist.

Die immer sanglichen, warm gefärbten, zum Teil sehr reflektiven, poetischen, aber hin und wieder auch etwas virtuoseren Stücke werden hier in ein Licht gerückt, dessen Charme und Eleganz sich der aufmerksame Hörer weder entziehen kann noch möchte. Im Zusammenspiel mit ihren sehr eloquent und gerne auch gestisch agierenden Kollegen kann Florence Bolton kann auf ihrem Instrument gerade mit fast flüsternden Tönen der Musik eine bewegende Sensibilität geben.

Eine bezaubernde Produktion mit durchaus beruhigendem Effekt.

La Rêveuse provides on this CD a very fine program with Marais works, which are really impressive in their atmospheric intensity and inner force. Florence Bolton’s playing is highly sensitive and moving.

  • Pizzicato

  • Archives