Joseph Mayseder: Klaviertrios Nrn. 1 und 2 + Sonate für Violine und Klavier Nr. 2; Raimund Lissy, Violine, Maria Grün, Cello, Srebra Gelleva, Klavier; 1 CD Gramola 99197; Aufnahme 01/2018, Veröffentlichung 01/2020 (64'00) – Rezension von Uwe Krusch

Mit unermüdlichem missionarischem Eifer widmet sich der Geiger Raimund Lissy weiterhin der Belebung des Werkes von Joseph Mayseder, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Wien lebte und sein Œuvre schuf. In der neuesten Ausgabe kehrt er mit zwei Mitstreiterinnen zur Kammermusik zurück.

Mit der Violinsonate und den beiden Trios für Klavier, Violine und Cello hat er wiederum ein lohnendes Feld gefunden. Mit der von Fröhlichkeit bestimmten Musik, die handwerklich sicher gesetzt ist und auch an Erfindungsreichtum der musikalischen Eingebung keine Wünsche offenlässt, präsentieren sich auch diese Werke. Verbunden mit den technisch fordernden Passagen ergeben sie ein Gesamtbild, das ohne weiteres erkennen lässt, warum diese Musik zu Lebzeiten des Komponisten äußerst beliebt war. Das zeigt sich an diversen Drucken ebenso wie daran, dass auch noch heute bekannte Künstler diese Werke aufgeführt haben.

Mit der Materie vertraut wie mit der Muttermilch kann Lissy auch die beiden mit ihm agierenden Musikerinnen zu lebendigen und spielfreudigen Interpretationen anregen. Nur punktuell merkt man, dass die Werke denn auch sozusagen den ganzen Mann fordern, wenn es um die Umsetzung der Noten in klingende Welten geht.

Auch an der Aufnahme hat man nichts zu bemängeln, so dass auch dieser Mosaikstein das Bild des Wiener Komponisten weiter zum Leuchten bringt.

With tireless missionary zeal, violinist Raimund Lissy continues to revive the work of Joseph Mayseder, who lived in Vienna in the first half of the 19th century. In the latest edition, he returns to chamber music. With the violin sonata and the two trios, he has again found worthwhile works. This music is determined by cheerfulness, that is made with craftsmanship and that leaves nothing to be desired in terms of ingenuity in musical inspiration. Combined with the technically demanding passages, they form an overall picture that makes it easy to see why this music was extremely popular during the composer’s lifetime. Very familiar with the material, Lissy can also stimulate the two musicians working with him to lively and joyful interpretations.

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