Georg Friedrich Händel: Messiah, HWV 56; Lucy Crowe, Sopran, Tim Mead, Countertenor, Andrew Staples, Tenor, Christopher Purves, Bass, Chœur et Orchestre Le Concert d’Astrée; Emmanuelle Haïm; 2 CDs Erato 0825646240555; 12/13 (135'28) – Rezension von Remy Franck

Und wenn dies denn eine der besten Aufnahmen von Händels ‘Messiah wäre? Tatächlich kenne ich keine andere Interpretation, die so ‘anders’ klingt als alles, was man bisher in Sachen ‘Messiah’ vernommen hat. Das Beglückende daran ist, dass in Emmanuelle Haïms Aufnahme bei allem ‘Anderen’ nichts recherchiert wirkt, den Anstrich des partout Andersmachens erhält und damit vom eigentlichen, der Musik ablenkt. Die Dirigentin begnügt sich wirklich nicht damit, gemäss den neuen Regeln der Barockgrammatik transparent und klar musizieren zu lassen, sie hat sich den Text von Charles Jennens und die Musik von Händel genau unter die Lupe genommen und eine neue Beziehung zwischen beiden hergestellt.

So erlangen die Musik und der daraus resultierende Ausdruck eine neue Qualität. Nichts Statisches, kein Pathos, keine falsche Feierlichkeit gibt es in dieser Aufführung, die ganz allein von der Freude über die durch den Messias ausgelöste Hoffung zum Ausdruck bringt. Rejoice! Das ist das Zauberwort hier. Es erklingt die Freude in ihrer ganzen naiven Größe. Zügige Tempi, belebende dynamische Veränderungen, eine konsequente Berücksichtigung des Dramatischen geben dem Oratorium eine ungewohnte Frische und gleichzeitig eine bewegende Aufrichtigkeit der Botschaft.

Chor und Orchester sind exzellent, die Solisten untadelig.

Light and fresh, yet intimately related to the text and its content, Emmanuelle Haïm’s Messiah is a wonderful performance, full of new ideas. This is just one of the very best productions of Handel’s masterwork on disc.

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