Franz Liszt: Klavierwerke in Transkriptionen für Violine & Klavier (Mephisto-Walzer Nr. 1-3; Bagatelle ohne Tonart; Mephisto-Polka); André Parfenov: Mephisto-Zugabe frei nach dem Mephisto-Walzer Nr. 4 von Franz Liszt; Parfenov Duo (Iuliana Münch, Violine, André Parfenov, Klavier); 1 CD Naxos 8.551445; Aufnahme 08/2020, Veröffentlichung 11/2020 (53'15) – Rezension von Remy Franck

Franz Liszt hat von 1856 bis 1885 vier Mephisto-Walzer komponiert, der vierte blieb unvollendet. Der erste Walzer behandelt die Episode, in der Faust und Mephisto eine Dorfschenke betreten, wo eine Hochzeitsfeier stattfindet. Mephisto nimmt sich die Geige eines Bauern und spielt einen wilden Tanz, während Faust versucht, eine Frau zu verführen. Die Geiger spielt also durchaus eine Rolle in diesem Stück, auch wenn Liszt im Original nur das Klavier verwendet.Das mag Parfenov auf die Idee gebracht haben, die Werke für Violine und Klavier zu bearbeiten. Er schreibt im Textheft: « Ich habe in meinen Bearbeitungen seiner Werke versucht, mich sehr nah an die von Liszt aufgezeigten Wege zu halten. Er hat ja selbst viele Werke anderer Komponisten für das Klavier bearbeitet wie zum Beispiel die Sinfonien Beethovens. Die langen expressiven Passagen und melodischen Kurven der Streichinstrumente werden zu Tremoli oder begleitenden Figurationen. Liszt hat also das musikalische Material aus den Möglichkeiten des Klaviers heraus neu gedacht. Genau das habe ich nun für die Violine getan. Es geht darum, den Geiste von Liszts Werken zu erhalten und sie mit der speziellen Klangfarbe und den technischen Möglichkeiten der Geige zu verbinden. Deshalb habe ich mehrere Passagen und Kadenzen ausgedehnt und um Kontrapunktlinien bereichert. Denn wir haben ja nun mit Violine und Klavier zwei gleichberechtigte Partner zur Verfügung, die beide auch Soloinstrumente sind. »

Die Transkriptionen geben der Musik ein komplett neues Gesicht, mit neuen Farben und Ausdrucksmöglichketen, die das Parfenov-Duo technisch brillant auslotet und so diese CD sicherlich attraktiv macht.

Franz Liszt composed four Mephisto Waltzes between 1856 and 1885, the fourth remained unfinished. The first Waltz deals with the episode in which Faust and Mephisto enter a village tavern where a wedding celebration is taking place. Mephisto takes a farmer’s violin and plays a wild dance, while Faust tries to seduce a woman. The violinist therefore certainly plays a role in this piece, even though Liszt uses only the piano in the original. This may have given Parfenov the idea to arrange the works for violin and piano. He writes in the text booklet: « In my arrangements of his works, I have tried to keep very close to the paths Liszt showed me. He himself has arranged many works by other composers for the piano, such as Beethoven’s symphonies. The long expressive passages and melodic curves of the string instruments become tremolos or accompanying figurations. Liszt thus rethought the musical material from the possibilities of the piano. This is exactly what I have now done for the violin. It is about preserving the spirit of Liszt’s works and combining it with the special timbre and technical possibilities of the violin. That is why I have extended several passages and cadenzas and enriched them with counterpoint lines. After all, with violin and piano we now have two equal partners at our disposal, both of which are also solo instruments ».
The transcriptions give the music a completely new character, with new colours and expressive possibilities, which the Parfenov duo explores in a technically brilliant way and thus certainly makes this CD attractive.

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