Felix Mendelssohn Bartholdy: Symphonien Nr. 4 & 5; NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze; 1 SACD Pentatone Classcis 5186 611; Aufnahmen 01/2016 & 02/2017, Veröffentlichung 02/2018 (63’39) - Rezension von Alain Steffen

 

Wir alle kennen und schätzen die großen klassischen Einspielungen der Symphonien von Felix Mendelssohn Bartholdy durch Dirigenten wie Herbert von Karajan, Christoph von Dohnanyi und Claudio Abbado. Heute versucht sich nun eine neue Generation an diesen doch unterschätzten Symphonien und versucht, wie beispielsweise Yannick Nézet-Séguin, die Musik zu entstauben und mit frischem Elan neu zu interpretieren. Andrew Manze geht mit seiner Auslotung nicht ganz so weit wie Nézet-Séguin, aber die Frische, mit denen er Mendelssohns Musik begegnet ist schon außergewöhnlich. Kecke Tempi, vitales Musizieren, manchmal kantige Akzente und vor allem Spielfreude bis in die Fingerspitzen zeichnet diese Aufnahme der 4 & 5 Symphonie aus. Dagegen wirken die Berliner Philharmoniker und die Wiener Philharmoniker schon etwas behäbig und routiniert.

Das kristallklare Spiel des Orchesters, die Präzision und der immer natürlich wirkende Gestaltungswille des Dirigenten machen auch diese zweite Mendelssohn-Veröffentlichung zu einem Erlebnis. Nichts gegen die Herren Karajan, Abbado und Dohnanyi mit ihren Eliteorchestern, ich erlaube mir ihnen  diese übrigens hervorragend aufgenommene Einspielung  (Toningenieur Martin Lohmann) durch Andrew Manze und der NDR Radiophilharmonie vorzuziehen. Dies ist ein Mendelssohn für unsere Zeit und für eine neue Generation von Hörern. Auf kaum eine andere CD passt das Motto von Pentatone ‘Sit back and enjoy’ so gut wie auf diese. Also lehnen Sie sich zurück und genießen Sie diesen virilen und spannenden Mendelssohn!

Fresh and vivid, this is Mendelssohn for the 21st century. The recorded sound is outstanding too.

 

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