Miroirs; Carl Maria von Weber: Aufforderung zum Tanz; Maurice Ravel: Valses nobles et sentimentales + Miroirs; Franz Liszt: Feux follets + Les Jeux d'eaux à la Villa d'Este + Les Cloches de Genève; Domenico Scarlatti: Sonaten K. 119 & 141; Melvyn Tan, Klavier; 1 CD Onyx 4194; Aufnahme 01/2018, Veröffentlichung 05/2019 (77'50) – Rezension von Remy Franck

Der 1956 in Singapore geborene und heute in England lebende Pianist Melvyn Tan war vor Jahren vor allem als herausragender Pianist von Haydn, Mozart und Beethoven bekannt. Danach wurde es ruhig um ihn auf dem Plattenmarkt. Nach einer Beethoven-Czerny-Liszt-CD im Jahre 2016 brachte Tan jetzt bei Onyx diese CD mit dem Titel ‘Miroirs’ heraus.

Er beginnt sein weitgestrecktes Programm mit einer außergewöhnlich virtuosen und doch immer leichten und eleganten Interpretation von Webers Aufforderung zum Tanz. Ravels Valses nobles et sentimentales sind in einer sehr feinen, eleganten und lebendigen Version zu hören. Liszts Feux Follets und die Noctuelles aus Ravels Suite Miroirs leben von derselben Leichtigkeit.

Stimmungsvoll schieben sich dann die Oiseaux Tristes aus den Miroirs und die Jeux d’eaux à la Villa d’Este ein, ehe eine direkt schwärmerische Interpretation von Une barque sur l’océan erklingt. Zwei herrlich kecke Scarlatti-Sonaten sind die Vorläufer für eine nicht weniger kecke und spritzige Version eines weiteren Stücks aus Ravels Miroirs, Alborada del Gracioso.

Leicht und mit schwebendem Klang erklingen abschließend Liszts Les Cloches de Genève und aus Ravels Miroirs die Vallée des Cloches.

Abgesehen von der intelligenten Programgestaltung mit ihren vielen Bezügen und Inspirationen ist es am Ende vor allem das Spiel Tans, das in seiner Schönheit und Leichtigkeit fasziniert.

Melvyn Tan was born in Singapore in 1956 and now lives in England. Years ago he was known as an outstanding pianist of Haydn, Mozart and Beethoven. After a Beethoven-Czerny-Liszt-CD in 2016, Tan now released this CD with the title ‘Miroirs’ on Onyx. He begins his program with an exceptionally virtuosic yet always light and elegant interpretation of Weber’s Invitation to Dance. Ravel’s Valses nobles et sentimentales can be heard in a very fine and at the same time elegant and lively version. Liszt’s Feux Follets and the Noctuelles from Ravel’s Suite Miroirs have the same lightness. Oiseaux Tristes from the Miroirs and Jeux d’eaux à la Villa d’Este then blend in full of atmosphere, followed by a lyrical interpretation of Une barque sur l’océan. Two wonderfully bold Scarlatti sonatas are the precursors for a no less bold and lively version of another piece from Ravel’s Miroirs, Alborada del Gracioso. Liszt’s Les Cloches de Genève and the Vallée des Cloches from Ravel’s Miroirs conclude with a light and floating sound. Apart from the intelligent program design with its many references and inspirations, it is above all Tan’s playing that fascinates with its beauty and lightness.

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