Marcus Paus: A Portrait of Zhou + Marble Songs + Shostakovich in Memoriam + Vita + Love's Last Rites; Tom Ottar Andreassen, Flöte, Ole Eirik Ree, Violoncello, Jan Bertelsen, Oboe d'amore, Bjarne Magnus Jensen, Henning Kraggerud, Violine; Norwegisches Radioorchester, Ingar Bergby, Oslo Camerata, Stephan Barratt-Due, The Arctic Chamber Orchestra; 1 CD Sheva SH 174; Aufnahmen o.A., Veröffentlichung 11/2017 (43'18) – Rezension von Remy Franck

Der norwegische Komponist Marcus Paus (*1979) gehört zu den Konservativen, die mit traditionellen und auch etwas moderneren Kompositionsmethoden vor allem Melodik dienen wollen und bei aller Komplexität ihrer Schreibweise leicht verständliche Musik komponieren. Nicht selten haben seine Werke einen Bezug zur Folklore, wie z.B. im ersten Werk dieser Portrait-CD, ‘A Portrait of Zhou’, das mit meistens ruhigen, gefühlvollen Melodien in der chinesischen Musik wurzelt.

Die ‘Marble Songs für Oboe d’amore’ (2016) sind alles andere als marmorhaft kühl. Die fünf Stücke geben dem Solisten die Gelegenheit, auf seiner Oboe d’amore zu singen, was Jan Bertelsen absolut hinreißend macht. ‘Shostakovich in Memoriam’ für Violoncello und Streicher klingt am Anfang recht dramatisch und entwickelt sich dann zum bewegenden Klagegesang.

‘Vita für Violine’ (2014) ist ein sehr lyrisches Werk, das von Bjarne Magnus Jensen sehr einfühlsam gespielt wird.

‘Love’s Last Rites’ (2017) für Violine und Streicher ist ein lichtvolles, leidenschaftliches Liebesstück, das Henning Kraggerud sehr sensuell interpretiert.

Alle Aufführungen dieser etwas kurzen CD sind von guter Qualität und die Tonaufnahmen sind klar, präsent und bestens ausbalanciert.

Norwegian composer Marcus Paus is a traditionalist and he cares a lot for melodic music. That’s well heard on this monographic CD with overall good performances.

 

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