The RIAS Amadeus Quartet Recordings Vol. V; Romanticism; Johannes Brahms: Streichquartette Nr. 1 und 3, Streichquintett h-Moll, Klavier- und Klarinettenquintett, Anton Bruckner: Streichquintett, Robert Schumann: Streichquartett Nr. 3, Klavierquintett; Felix Mendelssohn-Bartholdy: Streichquartett Nr. 1 und Capriccio aus op. 81, Guisppe Verdi: Streichquartett; Antonin Dvorak: Klavierquintett; Edvard Grieg: Streichquartett op. 27; Amadeus Quartett; Cecil Aronowitz, Heinrich Geuser, Conrad Hansen; 6 CDs Audite 21.425; Aufnahmen 1950-1969, Veröffentlichung 11/2016 (375’52) – Rezension von Uwe Krusch

Die mit der Folge ‘Romanticism’ fortgesetzte Reihe der Veröffentlichungen der RIAS-Aufnahmen des Amadeus Quartetts widmet sich in diesem fünften Konvolut mit sechs CDs der romantischen Musik. Dabei sind Brahms mit fünf Werken, Mendelssohn und Schumann mit jeweils zwei sowie Bruckner, Dvorak, Grieg und Verdi mit je einem Stück vertreten.

Als Besonderheiten dieser historischen Einspielungen kann man benennen, dass einige Stücke wie das Verdi-Quartett oder die Schumann-Werke vom Amadeus Quartett zwar im Konzertsaal gespielt, aber nie auf Platte aufgenommen wurden, sondern nur fürs Radio. Außerdem sind mit sechs der dreizehn Stücke viele Quintette eingespielt. Dabei haben sie für die Streichquintette auch hier auf ihren einzigen Partner in dieser Formation, Cecil Aronowitz, gesetzt.

Mit Heinrich Geuser, der mit seinem ausdrucksvollen Ton eine ganze Generation von jungen Klarinettisten geprägt hat, haben sie das Klarinettenquintett von Brahms eingespielt. Als Pianisten für die Klavierquintette haben sie Conrad Hansen gewählt und sind damit von ihrem üblichen Partner Clifford Curzon abgewichen. Auch Hansen konnte auf eine reiche Solisten- und Lehrtätigkeit zurückblicken.

Das Quartett hat in den vierzig Jahren seines Zusammenspiels mit konstanter Besetzung eine Harmonie und ein tiefes Verständnis füreinander entwickelt. Obwohl die Aufnahmen teilweise schon wenige Jahre nach Gründung des Quartetts entstanden sind, ist dieses enge Miteinander in allen Aufnahmen zu hören. Die Romantik wird hier wohlklingend warm gezeichnet. Das führt allerdings nicht dazu, dass auch nur ein Moment langweilig oder routiniert klingt. Man spürt immer das Engagement und Intensität. Selbst das Grieg Quartett, das man auch schon disparater gehört hat, klingt schön, aber eben nicht spannungslos. Vor dem Hintergrund, dass die Aufnahmen ohne die Möglichkeit der Nachbesserungen wie unter Konzertbedingungen aufgenommen worden sind, offenbart sich die Meisterschaft des Ensembles umso mehr.

The Amadeus Quartet’s performances are enthralling and show one of the great quartets of the second half of the last century in perfect togetherness and with total commitment.

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