Jules Massenet: La Navarraise; Aleksandra Kurzak (Anita), Roberto Alagna (Araquil), George Andguladze (Garrido), Brian Kontes (Remigio), Issachah Savage (Ramon) & Michael Anthony McGee (Bustamente), Opera Orchestra of New York & New York Choral Ensemble, Alberto Veronesi; 1 CD Warner Classics 9029560570; Aufnahme 2011/2017, Veröffentlichung 11/2018 (43') – Rezension von Remy Franck

Die 1894 in London uraufgeführte ‘kleine lyrische Drama’ ‘La Navarraise’ von Massenet ist der gescheiterte Versuch dieses Komponisten, es mit dem italienischen Verismo aufzunehmen. Wohl mag die Komposition orchestral einiges zu bieten haben, aber die einzelnen Rollen bleiben hinter dem zurück, was Mascagni und Puccini in ihre Figuren gelegt haben.

Die etwa eine Dreiviertelstunde lange Oper ‘La Navarraise’ wurde bereits von Marilyn Horne und Placido Domingo unter der Leitung von Henry Lewis, sowie Lucia Popp und Alain Vanzo unter Antonio de Almeida aufgenommen. Letztere (heute von Sony verlegt) bleibt auch nach dieser Neuaufnahme die erste Wahl.

Die Geschichte von Anita, einer Spanierin, deren Verlangen, den Soldaten Araquil zu heiraten, zu Mord, Intrigen und Wahnsinn führt, wurde im Kontext von Aufführungen in New York im Jahre 2011 aufgenommen und 2017 in Paris und London nachgebessert.

Aleksandra Kurzak zeichnet ein gutes Bild von Anita. Ihre klare und ausdrucksvolle Stimme erreicht aber nicht die Qualität der Interpretation von Lucia Popp. Roberto Alagnas Gesang hat Leidenschaft und zeichnet sich durch eine gute stimmliche Leistung aus. Die übrigen Solostimmen sind leider nicht besonders gut.

Die Tonaufnahme stellt die Stimmen sehr in den Vordergrund und das Orchester etwas zu sehr in den Hintergrund.

With his small lyrical drama La Navarraise Massenet unsuccessfully tried to join the verismo movement. This new recording is not fully convincing and the Sony production with Popp and Vanzo remains the first choice.

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