Marin Marais : Œuvres et transcriptions; Jean Guihen Queyras, Cello, Alexandre Tharaud, Klavier; 1 CD Harmonia Mundi HMM 902315; Aufnahme 08.2022, Veröffentlichung 20.01.23 (62’24) - Rezension von Alain Steffen

In einer Zeit, wo Transkriptionen und Bearbeitungen Hochkonjunktur haben und tatsächlich zeigen, dass es sich lohnt, verschiedene Werke auf den Leisten zu spannen und neu zu interpretieren, bieten gerade Barock und Frühbarock einen unerschöpflichen Fundus an geeigneten Musikstücken.

Jean-Guihen Queyras und Alexandre Tharaud haben sich der Werke für Viola da Gamba von Marin Marais angenommen und sie neu für Cello und Klavier aufbereitet. Das Resultat ist hundertprozentig überzeugend, denn Marin Marais bleibt in jedem Moment präsent. Diese Bearbeitungen setzen natürlich eine intensive Beschäftigung mit den verschiedenen Musikstücken voraus. Das hört und spürt man während des Spiels. Jean Guihen Queyras zeigt, dass das Violoncello durchaus ein würdiger Vertreter der Viola da Gamba sein kann und Alexandre Tharauds nuancenreiches, feinfühliges und dynamisches Klavierspiel auf einem Yamaha CFX Grand Piano ist ein absoluter Gewinn für Marin Marais’ Musik. Vor allem aber schaffen diese Bearbeitungen nun neue Möglichkeiten für die Musik selbst und erlauben ihr ja vielleicht, in dieser Besetzung den Weg auf die Konzertbühne zu finden. Die Aufnahme wurde im Metzer Arsenal gemacht und begeistert mit einem sehr präsenten, räumlichen und dynamischen Klangbild.

At a time when transcriptions and arrangements are booming and actually show that it is worthwhile to stretch different works on the last and reinterpret them, especially Baroque and early Baroque offer an inexhaustible fund of music pieces.

Jean-Guihen Queyras and Alexandre Tharaud have taken up the works for viola da gamba by Marin Marais and reworked them for cello and piano. The result is one hundred percent convincing, because Marin Marais remains present at every moment. Of course, these arrangements presuppose an intensive study of the various pieces of music. You can hear and feel that during the performance. Jean Guihen Queyras shows that the violoncello can indeed be a worthy representative of the viola da gamba, and Alexandre Tharaud’s nuanced, sensitive and dynamic piano playing on a Yamaha CFX Grand is an absolute asset to Marin Marais’ music. Most importantly, these arrangements now create new possibilities for the music itself, and perhaps allow it to find its way onto the concert stage with this instrumentation. The recording was made at the Metz Arsenal and inspires with a very present, spatial and dynamic sound image.

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