Hatten wir uns zu früh gefreut? Vom ‘Radio 100,7’ nach seinen Visionen und Plänen gefragt, antwortete Luxemburgs neuer Kultur-Staatssekretär Guy Arendt, dafür sei es noch zu früh, zunächst müsse er sein neues Amt « verdauen ». Das darf doch wohl nicht wahr sein!

Da wird jemand in ein hohes und wichtiges Amt berufen, und er weiß dazu nichts, aber auch gar nicht zu sagen. Das ist schlimm, sehr schlimm! Denn obwohl nur Staatssekretär ist Arendt de facto Minister: dass sich der Titular- und gleichzeitige Premierminister Xavier Bettel um die Kultur kümmern wird, nimmt ja wohl niemand an, er hat nämlich keine Ahnung davon.

Früher war das anders. Als Premiermister wie Pierre Werner und Jacques Santer sich eine Ehre daraus machten, auch das Kulturministerium zu verantworten, taten sie es, weil sie sich in Theater- und Konzertsälen so sehr zuhause fühlten wie auf dem politischen Parkett.

Und Arendt? Weiß er, um was es in Sachen Kultur geht? Nun gut, er war bisher Bürgermeister der Gemeinde Walferdingen, wo jährlich ein Bücherfestival stattfindet. Doch das sagt nicht alles und bedeutet noch weniger. Wir werden ihn also an seinen Taten zu messen haben, …wenn er seine Verdauungsprobleme einmal bewältigt haben wird.

Dass der Rechtsanwalt Guy Arendt heute im Kulturministerium sitzt, ist im Übrigen nur eine Verlegenheitslösung, denn eigentlich wollte Premiermister Bettel einem anderen Politiker seiner liberalen Partei diesen Posten geben, nur der wollte ihn nicht. Vielleicht war es diesem ja peinlich, dass er von Kultur keine Ahnung hat und weigerte sich, dasselbe Schicksal zu erleiden wie Frau Nagel, die abgedankte Vorgängerin im Amt. Arendt, der früher seine Zeit damit verbrachte, in Verwaltungsräten einiger in Panama beheimateter Gesellschaften zu sitzen, behauptet, seine herausragendsten Taten als Bürgermeister seien der Bau einer Schule sowie der einer Brücke gewesen.

Panama, Panama….klingt fast wie ‘Banana’. Und Luxemburg wird immer mehr zur Bananenrepublik, wo Leute auf Ministerposten kommen, ohne die geringste Befähigung zu haben.

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