RTL-Orchester -Villa Louvigny

Der erste spezifisch für Konzerte gebaute Saal in Luxemburg, das Auditorium im früheren RTL-Komplex im Luxemburger Stadtpark, soll wieder für Musik genutzt werden. Das meldete Radio 100,7 unter Berufung auf offizielle Quellen.

Das 6000 Kubikmeter große  Auditorium der so genannten Villa Louvigny, wurde 1953 in Betrieb genommen und diente dem  RTL-Orchester (heute: Philharmonisches Orchester Luxemburg) als Heimstätte. Der am 18. Mai 1953 eingeweihte Saal wurde auch für Radio- und Fernsehübertragungen genutzt. Er hat eine Kapazität von  bis zu 400 Besuchern.

Einweihung des Auditoriums am 18. Mai 1953. Grossherzogin Charlotte und RTL-Aufsichtsratspräsident Emile Reuter

Das RTL-Orchester unter Chefdirigent Henri Pensis im Auditorium der Villa Louvigny

Die trockene, sehr präsente und durchhörbare Akustik wurde vom französischen Akustiker Joseph Cordonnier besorgt. Die Verkleidung besteht aus einer zwischen 0,5 und 8% perforierten Eichenholztäfelung.

Konzert im Auditorium. In der Mitte der ersten Reihe sieht man Premierminister Joseph Bech

In dem Saal traten Musiker auf wie die Dirigenten Antal Dorati, Aram Khachaturian, Michel Plasson, Willem van Otterloo und Hans Swarovsky  oder die Solisten David Oistrach, Yehudi Menuhin, Wilhelm Kempff, Henryk Szering, Maurice André, Shura Cherkassy, György Cziffra, Arthur Grumiaux, Aldo Ciccolini, Samson François, Elisabeth Schwarzkopf und viele andere.

Olivier Messiaen bei einer Probe im Auditorium, 1982 (c) Ralph Fassey

Wilhelm Kempff

Die Villa Louvigny ist heute als Nationales Monument eingestuft. Im Koalitionsabkommen wird die erneute Nutzung des seit Jahren leer stehenden Saales für kulturelle Zwecke angekündigt.

Die belgische Königin Elisabeth wird gelegentlich eines Konzerts in der Villa Louvigny offiziell empfangen

Der Luxemburger Staat hatte die Villa Louvigny Anfang des 20. Jahrhunderts für ca. 23 Millionen Euro von RTL (CLT) abgekauft und dann den unverzeihlichen Fehler gemacht, im Komplex nicht das Kulturministerium unterzubringen, und dort Raum zu schaffen für luxemburgische Kulturorganisationen, sondern das Gesundheitsministerium. Es war eine der größten, unlogischsten und unverständlichsten Dummheiten, die sich eine Regierung unter der Führung von Jean-Claude Juncker als Premierminister geleistet hat.

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