Lou Koster: Der Geiger von Echternach; Singer Pur (Claudia Reinhard, Sopran, Corinne Achermann, Sopran, Gast, Christian Meister, Tenor, Markus Zapp, Tenor, Veit, Manuel Warwitz, Bariton, Erzähler, Jakob Steiner, Bariton, Marcus Schmidl, Bass), Claude Weber, Klavier, Sandrine Cantoreggi, Violine; 1 CD Oehms Classics OC 1721 Aufnahme 05.2021, Veröffentlichung 17.09.2021 (Int., F), 24.9.2021 (D) – (62'02) – Rezension von Remy Franck

Oehms Classics veröffentlicht die von Christian Meister bearbeitete Urfassung von Lou Kosters ‘Der Geiger von Echternach’, für Stimmen, Klavier und Violinsolo. Bekannt ist diese Komposition der luxemburgischen Komponistin in der Orchesterfassung von Pierre Cao.

Lou Koster (1889-1973) schrieb über 200 Lieder, aber auch Kantaten und Singspiele, eine Operette, ‘An der Schwemm’, auf einen Text von Batty Weber, sowie, als Krönung ihres Lebenswerkes, die Vertonung von Nikolaus Welters Ballade ‘Der Geiger von Echternach’.

Von 1922 bis 1954  war Louise Koster – gemeinhin nur Lou genannt – Professorin für Klavier am Konservatorium der Stadt Luxemburg. Neben ihrer kompositorischen Tätigkeit trat sie als Pianistin, Violinistin, Sängerin, Stummfilmbegleiterin und Orchesterleiterin auf. Nach eigener Aussage fühlte sie sich bereits als Kind zur Komponistin berufen. Schon in jungen Jahren schrieb sie Musik zu Gedichten von Musset, Verlaine, Lamartine, Goethe, Lenau, Storm, Keller, Mörike und anderen mehr. Große Verdienste hat sie sich auch um die Vertonung Luxemburger Lyrik erworben. So vertonte sie Gedichte in französischer Sprache von Marcel Noppeney, Marcel Gérard, Isabelle Oberweis, Henriette Theisen, Agathe Conrath, Felix Steinberg, in deutscher Sprache von Nikolaus Welter (an die 30 Lieder), Gregor Stein (Pierre Grégoire), Paul Palgen, Hermann Berg (Wöllem Weis), Anise Koltz, sowie in Luxemburger Sprache von Willi Goergen (an die 40 Gedichte), Lucien Koenig (Siggy), Michel Hever, Albert Eisen u.a.

1939 feierten ihre Märsche ‘Keep smiling’ und ‘La Joyeuse’ während der Unabhängigkeitsfeier Triumphe. Erst im Jahre 1959 gab Lou Koster ein erstes ‘Récital de mélodies et de poésies’ zusammen mit der Sopranistin Beby Kohl und dem Bariton Camille Felgen im Kapuzinertheater in Luxemburg. Der Erfolg dieser Matinee steigerte den Optimismus der Komponistin. Zu Beby Kohl gesellten sich Bariton Laurent Koster und Tenor Venant Arend, die kurze Zeit später das ‘Ensemble Onst Lidd’ (Unser Lied) gründeten. Doch erst mit dem bewusst für ein breiteres Publikum komponierten ‘Geiger von Echternach’ gelang es Lou Koster kurz vor ihrem Tod, von der Öffentlichkeit als nationale Komponistin gefeiert zu werden.

Ihre Werke waren lange Zeit in Privatbesitz und wurden erst 2003 im Archiv Lou Koster im Cid-femmes der Öffentlichkeit zugänglich. Dennoch bleiben viele Werke der Komponistin verschollen bzw. sind nur in Fragmenten erhalten. In vollständigen Fassungen sind rund zweihundertfünfzig Werke (Lieder, Klavier-, Kammer- und Chormusik, Orchesterwerke und -lieder, Werke für Chor und Orchester, eine Operette, Bühnenmusik) überliefert.

Ehe es zur Komposition des ‘Geigers von Echternach’ kam, plante Lou Koster angeblich schon längere Zeit, ein großes Vokalwerk zu schreiben. Einzelnen Quellen zufolge soll sie vorgehabt haben, den ‘Reenert’ des Luxemburger Dichters Dicks zu vertonen. Das wurde jedoch von einigen Musikforschern bestritten.

Koster komponierte den ‘Geiger’ im Jahr 1967 während ihres Aufenthaltes in der Künstlerresidenz der Industriellenfamilie Mayrisch im südfranzösischen Cabris. Altersbedingt und krankheitshalber konnte sie die Orchestration des Werkes nicht selbst vornehmen, sondern beauftragte damit den jungen Musiker Pierre Cao. Der Dirigent sagte mir einmal, dass er über den Auftrag mehr als erstaunt war und dieser ihm auch viel Arbeit bereitete, da das Particell, das die Komponistin ihm übergab, nicht wirklich entwickelt war. Es waren bloß eine Gesangstimme und eine Klavierbegleitung enthalten.

Am 9. Juli 1972 wurde das Werk in der Basilika in Echternach von den Solisten Venant Arend, Laurent Koster, Béby Kohl-Thommes, dem RTL-Orchester und der Chorale Uelzecht unter der Leitung von Pierre Cao mit großem Erfolg uraufgeführt. Weitere Aufführungen gab es am 27. Juni 1974 wiederum in Echternach sowie am 2. Mai 1990 im Luxemburger Musikkonservatorium, diesmal mit dem Orchester des Hauses unter der Leitung von Pierre Cao. Dann versuchte das rührige Comité Lou Loster unter der Führung von Venant Arend, das Werk in die Europäischen Kulturstadt-Programme einzubringen, zuerst 1995 dann 2007. Vergeblich! Doch der Tenor, der zu den eifrigsten Förderern der Werke von Lou Koster zählte, gab nicht auf. Und so machte die Idee ihren Weg, andere Partner wurden gewonnen, das Kulturministerium zentralisierte die Anstrengungen unter der Regie von Marco Battistella, und so kam es im September 2009 zu zwei weiteren von Cao dirigierten Aufführungen mit dem Philharmonischen Orchester Luxemburg, dem Chœur National du Luxembourg und den Solisten Anja Van Engeland, Sopran, Jeff Martin, Tenor, und Ekkehard Abele, Bariton. Pierre Cao sagte damals gegenüber Pizzicato: « Lou Kosters ‘Geiger von Echternach’ ist ein gutes Werk, aber es ist ein Werk, das verteidigt werden muss. Man muss daran glauben! »

Die Ballade basiert auf einem Text von Nikolaus Welter (1871-1951), der seinerseits auf eine Vorlage aus dem 19. Jahrhundert zurückgriff. Diese wurde zunächst in den Niederlanden und danach in Frankreich von Jacques Albin Collin de Plancy veröffentlicht. Doch eigentlich ist das Motiv der Veit’schen Wundergeige Bestandteil einer mittelhochdeutschen Legende aus dem Anfang des 11. Jahrhunderts.

Welters Buch ‘Aus alten Tagen’ mit Balladen und Romanzen aus Luxemburgs Sage und Geschichte erschien im Jahre 1900. Der Dichter siedelte seinen ‘langen Veit’ in Echternach an und brachte reichlich Lokalkolorit in die Geschichte ein: Neben seiner Ehefrau war dem Veit seine Geige das Wertvollste auf der Welt. Vom Heiligen Willibrord waren die beiden zum Christentum bekehrt worden und pilgerten bald darauf ins Heilige Land. Im Glauben, sie würden nicht mehr zurückkehren, teilten sich nach einigen Jahren die Verwandten das verwaiste Hab und Gut. Doch Veit taucht wenig später wieder auf. Seine Frau war, wie er erzählt, von den Sarazenen umgebracht worden. Um den Besitz nicht wieder herausgeben zu müssen, beschuldigen die Verwandten den Totgeglaubten des Mordes an der Frau. Ein Gottesurteil soll seine Schuld oder Unschuld erweisen. Veit muss sich dem stärksten Mann des Städtchens zu einem Zweikampf stellen. Er unterliegt und soll, als vermeintlicher Schuldiger, an den Galgen. Am Hinrichtungstag erbittet er sich als letzten Wunsch, noch einmal seine geliebte Geige spielen zu dürfen. Als er ihr die ersten Töne entlockt, verstummen die Schaulustigen und der Henker lässt das Seil fallen. Veit spielt weiter und seine Melodien zwingen bald alle zum Tanz. Während der Verurteilte langsam weggeht, tanzen alle weiter. Willibrord erlöst sie von dem Zauber.

Einem Artikel im Luxemburger Wort  vom 8. Juli 1972 zufolge machte Welter « aus dem Motivvorwurf ein klassisch dichterisches und Lou Koster ein musikalisches Kunstwerk. Nicht de Plancy, sondern diesen einheimischen Künstlern verdankt die Legende ihren Eingang in die Genesis des luxemburgischen Nationalcharakters. Welter, den in erster Linie der ästhetische Wert und nicht der Wahrheitsgehalt der Legende kümmerte, erwies mit seinem Werk auch dem Selbstständigkeitsgefühl des luxemburgischen Volkes einen bleibenden Dienst. Das lag nun wohl am dichterischen Wert seines Werkes, das in der Tondichtung Lou Kosters die natürliche Ergänzung gefunden hat. Es lag aber auch an der Zeit. 1935, als das Werk während der damaligen Echternacher Festspiele von jüdischen Flüchtlingskünstlern aufgeführt wurde, lag die erste schwere Gefährdung der luxemburgischen Souveränität seit dem Ausscheiden aus dem Deutschen Bund, gerade siebzehn Jahre zurück, die zweite und wesentlich schwerwiegendere kündigte sich schon an. Die morgige Aufführung des ‘Geigers von Echternach’ am gleichsam ‘historischen Ort’ ist mehr als eine etwas verspätet erscheinende Reverenz vor einem bedeutenden neoromantischen Kunstwerk. Sie soll nicht nur die Lebenskraft der Welter-Koster-Ballade beweisen. Sie ist auch so etwas wie eine nationale Tat, denn es will scheinen, als sei die Melodie des Wundergeigers auch ein wenig die zeitlose Melodie Luxemburgs. »

Kritiker haben anlässlich der Uraufführung und auch nach den späteren Darbietungen darauf hingewiesen, wie sehr das Musikwerk « das innige, echt weibliche Mitfühlen der Komponistin » zeige, wie sehr ihre Musik eins sei mit dem zu Unrecht verurteilten Veit.

Die Musikwissenschaftlerin Danielle Roster, die eine Biographie über Koster und auch den Booklettext der CD verfasst hat, schreibt: « Ähnlich wie Werner Egk es für seine um einen ähnlichen Stoff kreisende Spieloper ‘Die Zaubergeige’ (1935)  formuliert, wollte auch Lou Koster mit ihrem Geiger ‘denen die das Einfache lieben’, ein Stück komponieren ‘an dem sie sich freuen sollten’ (Lou Koster: ‘Ech hunn dach fir d’Leit komponéiert!’). Wie Egk baute auch sie in ihre Ballade volkstümliche Weisen und Volkstänze (allen voran die Melodie der Echternacher Springprozession) ein. In diesem Werk nimmt sie weitgehend Abstand zu filigran expressiven Klangmalereien und lässt, dem Stoff angepasst, Solisten und Chor das  dramatische Geschehen mit der emotionsgeladenen Schlichtheit eines mittelalterlichen Barden vortragen. Im Geiger steht das Thema ‘Emotion und Musik’ im Mittelpunkt. Dichter und Komponistin geht es gleichermaßen um eine detaillierte Schilderung der unterschiedlichen Emotionszustände des musizierenden Veits, die sein Geigenspiel modulieren und verändern. Damit löst seine Musik bei den Hörern sehr unterschiedliche Wirkungen aus. Veits Spiel ist ein langes Lamento, das ihn von stiller Trauer über gequältes Leiden zu zorniger Rachsucht und schließlich zu Demut führt. Die klangliche Palette reicht von zarten dolcissimo-Passagen zu wilder Kriegsmusik. »

In vielen Beiträgen über den ‘Geiger von Echternach’ wird von einer ‘Komposition’ gesprochen, von einem ‘Werk’ oder einem ‘Musikstück’. Das Luxemburger Wort sprach in einer Ankündigung der Uraufführung von einer ‘Tondichtung’, auch von einer ‘Welter-Koster-Ballade’. Evy Friedrich verwendete 1972, bereits vor der Uraufführung, in einem Beitrag in der Zeitschrift Revue die Bezeichnung ‘Oratorium’. In Kreisen der Vereinigung ‘Onst Lidd’ soll sich danach der Begriff ‘Weltliches Oratorium’ durchgesetzt haben, der freilich nie von der Komponisten verwendet wurde. Laut Danielle Roster wird dieser Begriff dem Werk auch nicht gerecht. Und so wird jetzt eher von einer ‘Ballade’ gesprochen.

Mir war es gegönnt, in den Sechzigerjahren etlichen Liederabenden mit Lou Koster am Klavier im Museum am Luxemburger Fischmarkt beizuwohnen, die Musik der Ballade habe ich bei der Uraufführung 1972 in Echternach und danach besser durch den von der CLT veröffentlichten Livemitschnitt kennen gelernt. Kosters Komposition ist, obwohl in einer damals nicht mehr üblichen Tonsprache geschrieben, eine durchaus kunstvolle und letztlich sehr beeindruckende Musik, deren Stärken zweifellos in der packenden Mischung von Emotionalität und Dramatik liegen.

Intuitiv hat Lou Kloster hier den richtigen Weg gefunden, um Welters Ballade mit den Mitteln der Musik voll auszuschöpfen. Mit volkstümlichen Weisen und Volkstänzen (allen voran der Melodie der Echternacher Springprozession) in einer kunstvollen Verarbeitung kommt es zu einer wechselseitigen Durchdringung von Dichtung und Musik. Koster gebraucht die Musik zur Erzeugung von Stimmungen, zur Anregung der Fantasie und erreicht so die bestmögliche Verschmelzung von Wort und Ton in einer beseelten Form, wobei in ihrer romantischen Tonsprache auch die feinste Nuancierung der Stimmungen und Gefühle musikalisch ausgedrückt werden kann. Die damit einhergehende Volkstümlichkeit ist, dank der Aufrichtigkeit der Komponistin, dank ihres sicheren Geschmacks und ihres Handwerks kein Nachteil. Und sie kommt in dieser Fassung für kleines Vokalensemble und Solisten noch viel stärker zum Ausdruck als in der Chorfassung.

Gerade das Intimistische der Singer Pur-Fassung unterstreicht das schon angesprochene Mitfühlen der Komponistin. Mehr noch, die reduzierte Musik bekommt eine neue Eindringlichkeit, wozu die Rhetorik des von Claude Weber ausdrucksvoll gespielten Klaviers viel beträgt. Auch die brillante Geige von Sandrine Cantoreggi verbindet sich ideal mit dem Klavier zu einem nachhaltig wirkungsvollen Kammermusikakt.

Kein Zweifel, Singer Pur und die Instrumentalisten realisieren, was Cao forderte: sie verteidigen ein gutes Musikwerk, weil sie daran glauben!

Oehms Classics releases the original version of Lou Koster’s ‘Der Geiger von Echternach’, revised by Christian Meister, for voices, piano and violin solo. This composition by the Luxembourg composer is best known in the orchestral version by Pierre Cao.
Lou Koster (1889-1973) wrote more than 200 songs, but also cantatas and singspiels, the operetta ‘An der Schwemm’ (In the swimming pool) on a text by Batty Weber, and, as the crowning achievement of her life’s work, the setting of Nikolaus Welter’s ballad ‘Der Geiger von Echternach’.
From 1922 to 1954, Louise Koster – commonly called just Lou – taught piano at the Conservatory of the City of Luxembourg. In addition to her compositional activities, she performed as a pianist, violinist, singer, silent movie accompanist, and orchestra leader. By her own admission, she felt called to be a composer as a child. At a young age already she wrote music to poems by Musset, Verlaine, Lamartine, Goethe, Lenau, Storm, Keller, Mörike and others. She also was eager to use Luxembourg poetry in her music. She set poems in French by Marcel Noppeney, Marcel Gérard, Isabelle Oberweis, Henriette Theisen, Agathe Conrath, Felix Steinberg, and in German by Nikolaus Welter (about 30 songs), Gregor Stein (Pierre Grégoire), Paul Palgen, Hermann Berg (Wöllem Weis), Anise Koltz, and in Luxembourgish by Willi Goergen (about 40 poems), Lucien Koenig (Siggy), Michel Hever, Albert Eisen and others.
In 1939, her marches ‘Keep smiling’ and ‘La Joyeuse’ were very successful during Luxemburg’s independence celebration. Much later, in 1959, Lou Koster gave a first ‘Récital de mélodies et de poésies’ together with Beby Kohl, soprano, and Camille Felgen, baritone, at the Capuchin Theater in Luxembourg. The success of this matinee increased the composer’s optimism. Beby Kohl was joined by baritone Laurent Koster and tenor Venant Arend, who shortly thereafter formed the ‘Ensemble Onst Lidd’ (Our Song). But it was not until the ‘Geiger von Echternach’ (Violinist of Echternach), deliberately composed for a wider audience, that Lou Koster succeeded in being celebrated by the public as a national composer shortly before her death.
Her works were privately owned for a long time and only became accessible to the public in 2003 in the Lou Koster Archive at the Cid-femmes. Nevertheless, many of the composer’s works remain lost or are preserved only in fragments. Some two hundred and fifty works (songs, piano, chamber and choral music, orchestral works and songs, works for chorus and orchestra, an operetta, incidental music) have survived in complete versions.
Before composing the ‘Geiger von Echternach’, Lou Koster had allegedly been planning to write a large vocal work for some time. According to some sources, she intended to set to music the ‘Reenert’ by the Luxembourg poet Dicks. However, this has been disputed by some music researchers.
Koster composed the ‘Geiger’ in 1967 during her stay in the artist residence of the industrialist family Mayrisch in Cabris, southern France. Due to age and illness, she was unable to orchestrate the work herself, but commissioned the young musician Pierre Cao to do so. The conductor once told me that he was more than surprised by the commission and that it also caused him a lot of work, since the score that the composer gave him was not really developed. It contained only a vocal part and a piano accompaniment.
On July 9, 1972, the work was premiered with great success in the Basilica in Echternach by the soloists Venant Arend, Laurent Koster, Béby Kohl-Thommes, the RTL Orchestra and the Chorale Uelzecht, conducted by Pierre Cao. Further performances took place on June 27, 1974, again in Echternach, and on May 2, 1990, at the Luxembourg Conservatory of Music, this time with the orchestra of the house, but both times under the direction of Pierre Cao. Then the active Comité Lou Loster under the leadership of Venant Arend tried to get the work into the program of the City of Culture programs, first in 1995, then in 2007. In vain! But the tenor, who was one of the most ardent promoters of Lou Koster’s works, did not give up. The idea made its way, other partners were recruited, the Ministry of Culture centralized the efforts under the direction of Marco Battistella, and so it came to two more performances in September 2009, with the Luxembourg Philharmonic, the Chœur National du Luxembourg conducted by Pierre Cao and the soloists Anja Van Engeland, soprano, Jeff Martin, tenor, and Ekkehard Abele, baritone. Pierre Cao told Pizzicato at the time, « Lou Koster’s ‘Violinist of Echternach’ is a good work, but it is a work that must be defended. You have to believe in it! »
The ballad is based on a text by Nikolaus Welter (1871-1951), who in turn drew on a 19th century original. This was published first in the Netherlands and then in France by Jacques Albin Collin de Plancy. But actually the motif of Veit’s miraculous violin is part of a Middle High German legend from the beginning of the 11th century.
Welter’s book ‘Aus alten Tagen’ with ‘Balladen und Romanzen aus Luxemburgs Sage und Geschichte’ (Ballads and Romances from Luxembourg’s Saga and History) was published in 1900. The poet set his story in Echternach and brought plenty of local color into it: Next to his wife, the most precious thing in the world to Veit was his violin. The two had been converted to Christianity by St. Willibrord and soon went on pilgrimage to the Holy Land. Believing that they would not return, after a few years the relatives shared the orphaned possessions. But Veit reappeared a little later. His wife, he tells, had been killed by the Saracens. In order not to have to hand over the property again, the relatives accuse the dead man of murdering the wife. A divine verdict is to prove his guilt or innocence. Veit has to face the strongest man in the town in a duel. He loses and, as the presumed guilty party, is sent to the gallows. On the day of execution he asks as his last wish to be allowed to play his beloved violin once more. When he elicits the first notes from it, the onlookers fall silent and the executioner drops the rope. Veit continues to play and his melodies soon force everyone to dance. While the condemned man slowly walks away, everyone continues to dance. Willibrord releases them from the spell.
According to an article in the Luxemburger Wort of July 8, 1972, Welter « turned the motif reproach into a classical poetic work and Lou Koster into a musical work of art. It is not to de Plancy, but to these native artists that the legend owes its entrance into the genesis of Luxembourg’s national character. Welter, who was primarily concerned with the aesthetic value rather than the truth of the legend, also did a lasting service to the sense of independence of the Luxembourg people with his work. This was probably due to the poetic value of his work, which found a natural complement in Lou Koster’s tone poetry. But it was also due to the time. In 1935, when the piece was performed by Jewish refugee artists during the Echternach Festival, the first serious threat to Luxembourg’s sovereignty since the country’s departure from the German Confederation had just occurred seventeen years earlier, and the second and much more serious threat was already looming. Tomorrow’s performance of the ‘Violinist of Echternach’ at the as it were ‘historical place’ is more than a somewhat belated reverence before an important neo-romantic work of art. It is not only to prove the vitality of the Welter-Koster ballad. It is also something of a national deed, for it wants to seem as if the melody of the Wundergeiger is also somewhat the timeless melody of Luxembourg. »
On the occasion of the premiere and also later performances, critics have pointed out how much the musical work shows « the composer’s intimate, genuinely feminine empathy, » how much her music is one with the unjustly condemned Veit.
Musicologist Danielle Roster, who has written a biography of Koster and also the booklet text for the CD, writes: « Like Werner Egk in his opera ‘Die Zaubergeige’ (1935), which revolves around a similar theme, Lou Koster also wanted to compose a piece with her violinist ‘for those who love the simple’ ‘in which they should rejoice’ (Lou Koster: ‘Ech hunn dach fir d’Leit komponéiert!’). Like Egk, she incorporated folk tunes and folk dances (most notably the melody of the Echternach Hopping Procession) into her ballad. The work is very expressive and lets soloists and choir perform the dramatic events with the emotionally charged simplicity of a medieval bard. In the Geiger, the theme is ’emotion and music’. Poet and composer alike are concerned with a detailed portrayal of the various emotional states of the music-making Veits, which modulate and alter his violin playing. In this way, his music triggers very different effects in the listener. Veit’s playing is a long lament that takes him from quiet sorrow to tormented suffering to angry vengefulness and finally to humility. The tonal palette ranges from tender dolcissimo passages to savage war music. »
Many articles about the ‘Violinist of Echternach’ speak of a ‘composition’, a ‘work’ or a ‘piece of music’. In an announcement of the premiere, the Luxemburger Wort spoke of a ‘tone poem’, also of a ‘Welter-Koster ballad’. In 1972, already before the premiere, Evy Friedrich used the term ‘oratorio’ in an article in the magazine Revue. In circles of the association ‘Onst Lidd’ the term ‘Secular Oratorio’ is said to have gained acceptance thereafter, although it was never used by the composer. According to Danielle Roster, this term does not do justice to the work. And so now it is rather spoken of as a ‘ballad’.
I was privileged to attend several recitals with Lou Koster at the piano in the Museum at the Luxembourg Fish Market in the sixties, I got to know the music of the Ballade at the premiere in Echternach in 1972 and afterwards better through the live recording published by CLT. Kloster’s composition, although written in a tonal language no longer common at the time, is thoroughly artful and ultimately very impressive music whose strengths undoubtedly lie in its gripping blend of emotionality and drama.
Intuitively, Lou Kloster found the right way here to fully exploit Welter’s ballad with the means of music. With folk tunes and folk dances (first and foremost the melody of the Echternach Hopping Procession) in an artful treatment, there is an interpenetration of poetry and music. Koster uses music to create moods, to stimulate the imagination, and thus achieves the best possible fusion of word and sound in a soulful form, whereby in her romantic tonal language even the finest nuances of moods and feelings can be musically expressed. The accompanying folksiness is not a disadvantage, thanks to the composer’s sincerity as well as her sure taste and craft. And it is expressed much more strongly in this version for small vocal ensemble and soloists than in the choral version. The very intimism of the Singer Pur version underscores the composer’s compassion. Even more, the reduced music takes on a new urgency, to which the rhetoric of the piano, played expressively by Claude Weber, adds a lot. Sandrine Cantoreggi’s brilliant violin also combines ideally with the piano to create a sustainably effective chamber music act.
No doubt, Singer Pur and the instrumentalists realize what Cao demanded: they defend a good musical work because they believe in it!

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