Thierry Lancino: Violinkonzert, Prelude and Death of Virgil; Isabelle Faust, Violine, Matteo de Monti, Bariton, Orchestre Philharmonique du Luxembourg, Orchestre National de France, Arturo Tamayo, Gerard Schwarz; 1 CD Naxos 8.73204; 2005/2000 (60'29) – Rezension von Remy Franck

Am 3. November 2005 spielte das Philharmonische Orchester Luxemburg im Châtelet in Paris ein Gedenkkonzert zum 100. Geburtstag von André Jolivet. Unter der Leitung von Arturo Tamayo und mit Isabelle Faust als Solistin wurde an diesem Abend das Violinkonzert von Thierry Lancino (*1954) uraufgeführt. Der Komponist schrieb damals über das neue Werk: « La partition exige virtuosité et musicalité tant pour le soliste que pour l’orchestre. Elle traduit aussi ma lutte personnelle avec le matériau sonore que j’expose, je tords, je frappe, je secoue, je contrarie, j’exaspère, je retourne, j’éclate, je chéris, j’ordonne, je volatilise, je brûle, je congèle, je martèle, je chante. J’ai suivi un fil et me suis appliqué à emmener l’auditeur, à mes côtés, dans ce voyage riche en péripéties ». Eine lange Reise, mit 35 Minuten zu lang wohl für die Ideen, die darin verarbeitet werden. Dieser Eindruck während und nach der Uraufführung ist auch heute nicht zu revidieren. Und genau so wenig ändere ich meine Meinung, dass Isabelle Faust sich in dem Konzert als phänomenale Virtuosin zeigt, was dann am Ende das Konzert doch noch interessant werden lässt.

‘Prelude and Death of Virgil’ ist ein Folgeprodukt eines nie zu Ende geführten Opernprojekts über den Tod des Dichters Vergil. Das vorliegende Werk ist eine von mehreren Kompositionen, die aus dem Material des Opernfragments entstanden. Die diffuse Musik steht wohl symbolisch für die wenig zuverlässigen Informationen über die letzten Lebensjahre des Dichters, der 19 v.Chr. starb, ohne die Äneis, sein Hauptwerk, vollendet zu haben.
Die Interpretationen durch das Philharmonische Orchester Luxemburg und das Französische Nationalorchester sind hervorragend, die Tonaufnahme ist von guter Qualität.

Two difficult works by French composer Thierry Lancino, hardly good for cozy listening, but the passionate and urgent readings have a quality all their own.

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