Richard Strauss: Vier letzte Lieder, Ein Heldenleben, op. 40; Anna Netrebko, Sopran, Staatskapelle Berlin, Daniel Barenboim; 1 CD Deutsche Grammophon 4793964; 2013 (68') – Rezension von Remy Franck

Luxuriöser kann ein Fehltritt nicht sein: Mit ihrer reichen und opulenten Stimme beisst sich Anna Netrebko an den ‘Vier letzten Liedern’ die Zähne aus. So schön das Stimmmaterial auch ist, so behutsam Daniel Barenboim seine Sängerin unterstützt, die Musik bleibt artifiziell und fern von allem, was Sensibilität, Seele und vor allem Inhalt in die Musik hätten bringen können. Um die ‘Vier letzten Lieder’ so zu singen, könnte man es auch als Vokalise versuchen, ohne Text.
Ohne die Last einer Sängerin, die in diesem Repertoire fehl am Platz ist, gelingt Barenboim ein dramatisch gut dargestelltes ‘Heldenleben’, klanglich intensiv, erstaunlich dunkel in den Farben, aber im interpretatorischen Ansatz dann doch etwas zu ernst, zu wenig keck.

With the sheer beauty and richness of her voice, Anna Netrebko constantly stays at the surface of the music. For her, text and content of the Four Last Songs seem to be the least interesting part in Strauss’s composition. Barenboim’s account of A Hero’s Life is opulent, but also a little dark and rather too serious to match the composer’s varied ideas.

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