Willy Heinz Müller: Lieder (Träumen op. 7; Schließe mir die Augen beide op. 9; Von userer Liebe op. 11; Ich habe gegraben op. 12; Blümlein steht am Walde op. 13 Nr. 1; Sonne op. 13 Nr. 2; Ich hab dich lieb op. 14 Nr. 1; Lass mich an deine Liebe op. 14 Nr. 2; Jüngst träumt es mir op. 14 Nr. 3; Ich weiss ein Fleckchen Erde op. 14 Nr. 4; Fallende Blätter op. 14 Nr. 5; Wende op. 14 Nr. 6; Erkenntnis op. 14 Nr. 7); A. Bela Laszky: Auf einen Zweig von Rosen; Carl Götze: Still wie die Nacht, tief wie das Meer; Ernst von Dohnanyi: Was weinst du, meine Geige? op. 14 Nr. 1; So fügt sich Blüt' an Blütezeit op. 14 Nr. 2; Vergessene Lieder, vergessene Lieb' op. 14 Nr. 6; Ferdinand Ries: Es muss was Wunderbares sein op. 31 Nr. 1 + Du bist die Herrlichste von Allen op. 31 Nr. 2 + Abends auf der See op. 31 Nr. 3 + Wenn ich auf dem Lager liege op. 31 Nr. 4 + Veilchen freue dich mit mir op. 31 Nr. 5 + Abschied op. 31 Nr. 6; Eugen Hildach: Abschied der Vögel op. 14 Nr. 1; Melanie Adami, Sopran, Äneas Humm, Bariton, Judit Polgar, Klavier; # Prospero Classical; Aufnahmen 04.2023, Veröffentlichung 07.06.2024 (54'45) _ Rezension von Remy Franck

Die Schweizer Sopranistin Mélanie Adami singt Liedern ihres Urgroßvaters Willy Heinz Müller (1900-1974) und fügte Lieder und Duette anderer Komponisten hinzu, die Müller entweder sehr beeindruckt hatten oder zu denen er eine persönliche Beziehung unterhielt.

Die Lieder von Willy Heinz Müller entdeckte die Enkelin zufällig: « Es war in der Pandemie während des ersten Lockdowns, auf einmal hatten wir alle ja keine Arbeit. Ich saß auf dem Boden meines Musikzimmers und mein Blick fiel auf eine Kiste, in der Noten von meiner Großmutter, der Violinistin Edith Leibundgut lagen, die ich irgendwann bekommen und kaum beachtet hatte. Zwischen den Noten lag ein Kuvert. Das habe ich dann erstmals geöffnet, und da lagen diese Manuskripte meines Urgroßvaters, mehr als 100 Jahre alt, das älteste war von 1921.“

Willy Heinz Müller spielte als junger Musiker unter anderem bei den Wiener Symphonikern. Nach mehreren musikalischen und nicht-musikalischen Jobs unterrichtete er in St. Gallen und gründete und dirigierte bis kurz vor seinem Tod 1974 das Kammerorchester Winterthur.

Die Interpreten bringen den Hörer mit einem Duett von Béla Laszky in Stimmungen. Und wenn mich in diesem Lied schon die Balance von Stimmen und Klavier irritiert, so ist das in den folgenden Müller-Liedern mit Melanie Adami noch nachteiliger. Und das liegt nicht an der Stimme, wie sich ein paar Tracks weiter mit Äneas Humm bestätigt. Auch dessen schöne und geschmeidige Baritonstimme wird vom Klavier dominiert. Die erwartete Intimität eines Liederprogramms will sich einfach nicht einstellen und vergällt mir die Freude an der Musik.

Dass die Entdeckung der Müller-Lieder sich dennoch lohnt, belässt der Veröffentlichung den entsprechenden Wert.

The Swiss soprano Mélanie Adami sings songs by her great-grandfather Willy Heinz Müller (1900-1974) and added songs and duets by other composers who had either made a great impression on Müller or with whom he had a personal relationship.

The granddaughter discovered Willy Heinz Müller’s songs by chance: « It was during the pandemic during the first lockdown, suddenly we all had no work. I was sitting on the floor of my music room and my eyes fell on a box containing sheet music from my grandmother, the violinist Edith Leibundgut, which I had received at some point and barely noticed. There was an envelope between the sheet music. I opened it for the first time and there were these manuscripts from my great-grandfather, more than 100 years old, the oldest of which was from 1921. »

As a young musician, Willy Heinz Müller played with the Vienna Symphony Orchestra, among others. After several musical and non-musical jobs, he taught in St. Gallen and founded and conducted the Winterthur Chamber Orchestra until shortly before his death in 1974.

The performers set the mood for the listener with a duet by Béla Laszky. And if I was already irritated by the balance of voices and piano in this song, this is even more detrimental in the following Müller songs with Melanie Adami. And this is not due to the voice, as is confirmed a few tracks further on with Äneas Humm. His beautiful and supple baritone voice is also dominated by the piano. The expected intimacy of a song program simply doesn’t come across and spoils my enjoyment of the music.

The fact that the Müller songs are nevertheless worth discovering gives the release a certain value.

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