Enrique Granados: Maria del Carmen; Diana Veronese (María del Carmen), Larisa Kostyuk (Concepción), Silvia Vazquez (Fuensanta), Jesús Suaste (Pencho), Dante Alcalá (Javier), Gianfranco Montresor (Domingo), David Curry (Don Fulgencio), Aleberto Arrabal (Pepuso), Stewart Kempster (Migalo), Ricardo Mirabelli (Antón), Alex Ashworth (Roque), Nicholas Sharratt (Andrés), Wexford Festival Opera Chorus, National Philharmonic Orchestra of Belarus, Max Bragado-Darman; 2 CDs Naxos 8.660144-4; Liveaufnahme 10/2003, Wiederveröffentlichung 10/2016 (103'21) – Rezension von Remy Franck

Enrique Granados komponierte seine Oper ‘Maria del Carmen’ im Jahre 1898. Mit der Geschichte um ein Dreiecksverhältnis in einem Dorf der spanischen Region Murcia ruft sie Vergleiche mit Mascagnis ‘Cavalleria Rusticana’ hervor.

Das Problem mit der Oper ist, dass Granados das Originalmanuskript bei sich hatte, als er beim durch ein deutsches U-Boot verursachten Untergang der ‘Sussex’ im Meer ertrank. Sein Koffer wurde zwar später aus dem Wrack geborgen und seinem Sohn übergeben, doch Teile der Familie verhinderten eine Veröffentlichung. 2009 kam das Manuskript in die ‘Special Collections’ der ‘University of California’ in Riverside. Ferner gab es noch Partituren, in den der Sohn des Komponisten eigene Umänderungen eingearbeitet hatte. Die vorliegende Aufnahme vom Wexford Opernfestival beruht auf einer neuen kritischen Ausgabe von Max Bragado-Darman, die dieser 2003 im irischen Wexford dirigierte.

Maria liebt den Bauern Pencho, der in einem Kampf den reichen Javier verwundet hatte und danach geflüchtet war. Maria pflegt Javier gesund, um diesen dazu überreden zu können, Pencho ungestraft zurückkehren zu lassen. Doch Javier verliebt sich in sie und sie verspricht ihm, ihn zu heiraten, um Pencho zu retten. Dieser nimmt das nicht an, und die beiden Kontrahenten wollen sich im Duell gegenüberstehen. Maria fühlt sich in ihren Gefühlen zwischen beiden hin- und hergerissen. Dann teilt der Dorfarzt Javier mit, er leide an Tuberkulose und müsse sterben. Daraufhin versöhnt sich Javier mit Maria and Pencho.

Granados schrieb dazu eine fantasievolle, brillant orchestrierte Musik, die besonders in den Ensemble-Szenen seine Kunst beeindruckend unterstreicht.

Die vormals bei Marco Polo herausgekommene Aufnahme aus Wexford ist, was die Sänger anbelangt, korrekt, während das Orchester unter der erfahrenen Leitung von Max Bragado-Darman aufhorchen lässt. Die Tonaufnahme leidet unter einer allzu trockenen Akustik.

Im Textheft gibt es knappe Artikel zum Werk, aber kein Textbuch, dafür aber – wie sinnvoll! – die Namensliste des Orchesters…

This ist the republication of a Marco Polo release from 2004 with Enrique Granados’s opera Maria del Carmen. The production comes from the Wexford Festival and is expertedly conducted by Max Bragado-Darman. The orchestra is remarkable and the singers, suffering from a dry acoustic, are more or less acceptable.

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