Linus Roth, Künstlerischer Leiter des Wettbewerbs im Jahre 2019, und Jurymitglied Remy Franck

In der Deutschen Mozartstadt Augsburg läuft seit diesem Samstag die erste Runde des 10. Internationalen Violinwettbewerbs Leopold Mozart. 24 Kandidaten präsentieren sich der Jury aus Geigern, Managern und Journalisten. Die Mehrheit der Kandidaten kommt aus Asien und die Mehrheit ist weiblich.

Sieben Geigern stehen 17 Geigerinnen gegenüber. Geboren sind sie alle zwischen 1990 und 2002. Acht kommen aus Japan, sechs aus Süd-Korea, drei aus den USA, zwei aus China und je einer aus Taiwan, Schweiz, Italien und Spanien.

2019, im Jahr des 300. Geburtstags des Augsburgers Leopold Mozart, wird bereits die 10. Ausgabe des Wettbewerbs ausgetragen. Unter der dynamischen Leitung des neuen Künstlerischen Leiters Linus Roth werden neue Akzente gesetzt und neue Regeln beachtet. So ist es jetzt Fakt, dass keiner der Konkurrenten ein Schüler eines Jury-Mitglieds oder des Künstlerischen Leiters ist.

Linus Roth, Künstlerischer Leiter des Wettbewerbs, und Jurymitglied Remy Franck

In der ersten Runde, die an diesem Wochenende ausgetragen wird, spielen die junge  Musiker ein Stück von Johann Sebastian Bach (Adagio und Fuge aus der Sonate BBW 1001, Grave und Fuge aus BWV 1003 oder die Chaconne aus der Zweiten Partita BBW 1004). Ferner erklingen das 24. Caprice von Paganini, das Rondo KV 373 von Wolfgang A. Mozart sowie Soleos, ein Auftragswerk der polnischen Komponistin Elzbieta Sikora.

1943 in Lemberg geboren, studierte Sikora zunächst in ihrer Heimatstadt. Von 1968 bis 1970 schloss sich ein Studium der elektronischen Musik bei François Bayle und Pierre Schaeffer beim Groupe de recherches musicales in Paris an. Danach kehrte sie nach Warschau zurück, um Komposition bei Tadeusz Baird und Zbigniew Rudzinski zu studieren. Von 1981 bis 1984 nahm sie privaten Kompositionsunterricht bei Betsy Jolas und studierte Computermusik am IRCAM und bei John Chowning an der Stanford University.

Um Kleidung geht es sicher nicht in diesem Geigenwettbewerb, aber auffallend ist bei dieser Kandidatin die perfekt passende Farbe ihres Kleids vor dem Hintergrund des Wettbewerbsposters. (c) Remy Franck

Soleos ist ein knapp 12 Minuten langes Werk für Solovioline und zugespieltes Tonband, das die Geige in schwindelerregende Höhen führt und für die Musiker technisch wie auch gestalterisch eine erhebliche Herausforderung ist.

Am Sonntagabend wird feststehen welche 12 von den 24 Kandidaten in die zweite Runde kommen.

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