Maurice Ravel: Klaviertrio a-moll; Ernest Chausson: Klavierquartett A-Dur op. 30; Trio Machiavelli (Claire Huangci, Klavier, Solenne Païdassi, Violine, Tristan Cornut, Cello), Adrien Boisseau, Viola; 1 CD Berlin Classics 0301417BC; Aufnahme 01/2019, Veröffentlichung 14/08/2020 (61'13) - Rezension Remy Franck

Leidenschaftlichkeit und Intensität sind wohl die zwei Bezeichnungen, die am besten auf diese Produktion zutreffen. Mit dem Trio Machiavelli wird das Ravel-Trio zu einem Spiel der Kieselsteine in einem Fluss. In dem durchsichtigen Wasser werden sie mit Kraft oder Zartheit gerollt. Sublimierte Kontraste, geschmeidige und elegante Bewegungen, tiefe und poetische Gesten, all das verbindet sich mit Intelligenz und ebenso viel Spontaneität, um der Musik eine elektrisierende Präsenz zu verleihen. Nicht weniger wirksam ist die dynamische Interpretation des Klavierquartettes von Ernest Chausson, in dem der herausragende Bratscher Adrien Boisseau sich nahtlos ins Machiavelli einfügt. Dass er auf keinem der zwei Fotos im Booklet zu sehen ist, ist eine unverzeihliche Nachlässigkeit des Herausgebers.

Boisseau spielt mit tief empfundener Kultiviertheit und Klangschönheit. Im Zusammenspiel mit dem Trio ist die Osmose perfekt. Kraftvoll drängend erklingen die beiden schnellen Sätze, subtil feingliedrig und vom Herzen geleitet die zwei langsamen Sätze.

Wer sich mit diesen beiden Werken berauschen will, dem wird es mit dem konzentrierten musikalischen Saft dieser Interpretationen leicht gemacht.

Passion and intensity are probably the two terms that best apply to this production. With the Trio Machiavelli, the Ravel trio becomes a game of pebbles in a river. In the transparent water they are rolled with strength or tenderness. Sublimated contrasts, smooth and elegant movements, deep and poetic gestures, all this combines with intelligence and just as much spontaneity to give the music an electrifying immediacy. No less effective is the dynamic interpretation of Ernest Chausson’s Piano Quartet, in which the outstanding violist Adrien Boisseau blends seamlessly with Machiavelli. The fact that he is not to be seen in any of the two photos in the booklet is an unforgivable negligence on the part of the editor.
Boisseau plays with deeply felt sophistication and beauty of sound. In the interplay with the trio the osmosis is perfect. The two fast movements are powerfully urgent, the two slow movements subtly delicate and guided by the heart.
Whoever wants to intoxicate himself with these two works will have no problems to do so with the concentrated musical juice of these interpretations.

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