Supersonic – Richard Wagner: Der Ring des Nibelungen; Das Rheingold: Hans Hotter (Wotan), Erich Witte (Loge), Gustav Neidlinger (Alberich), Ira Malaniuk (Fricka), Ludwig Weber (Fasolt), Josef Greindl (Fafner), Bruni Falcon (Freia), Hermann Uhde (Donner), Gerhard Stolze (Froh), Paul Kuën (Mime), Maria von Ilosvay (Erda), Erika Zimmermann (Woglinde), Hetty Plümacher (Wellgunde), Gisela Litz (Flosshilde); Die Walküre: Ramón Vinay (Siegmund), Regina Resnik (Sieglinde), Josef Greindl (Hunding), Astrid Varnay (Brünnhilde), Hans Hotter (Wotan), Ira Malaniuk (Fricka), Danica Brünnhild Friedland (Gerhilde), Bruni Falcon (Ortlinde), Lise Sorrell (Waltraute), Maria von Ilosvay (Schwertleite), Liselotte Thomamüller (Helmwige), Gisela Litz (Siegrune), Sibylla Plate (Grimgerde), Erika Schubert (Rossweisse); Siegfried: Wolfgang Windgassen (Siegfried), Astrid Varnay (Brünnhilde), Paul Kuën (Mime), Hans Hotter (Der Wanderer), Gustav Neidlinger (Alberich), Josef Greindl (Fafner), Maria von Ilosvay (Erda), Rita Streich (Waldvogel); Götterdämmerung; Wolfgang Windgassen (Siegfried), Astrid Varnay (Brünnhilde), Josef Greindl (Hagen), Hermann Uhde (Gunther), Gustav Neidlinger (Alberich), Natalie Hinsch-Gröndahl (Gutrune), Ira Malaniuk (Waltraute), Erika Zimmermann (Woglinde), Hetty Plümacher (Wellgunde), Gisela Litz (Flosshilde), Maria von Ilosvay (1. Norn), Ira Malaniuk (2. Norn), Regina Resnik (3. Norn); Chor und Orchester der Bayreuther Festspiele, Clemens Krauss; 13 CDs Orfeo C809 113 R (Mono); -Rezension von Alain Steffen

Von allen historischen Aufnahmen des Rings ist diese wohl eine der legendärsten. Lange, bevor Orfeo sich entschloss, diesen Live-Mitschnitt aus dem Jahre 1953 zu veröffentlichen, gab es schon mehrere Plattenfirmen, die diesen Bayreuther ‘Ring’ veröffentlichten, meist allerdings in klanglich wenig überzeugendem Gewand. Der große Vorteil dieser Orfeo-Veröffentichung ist natürlich seine exzellente Klangqualität, die uns dieses Tondokument erst richtig schätzen lässt. Clemens Krauss hat nur 1953 ‘Ring’ und Parsifal als Einspringer für Hans Knappertsbusch auf dem Grünen Hügel dirigiert, der sich wegen Streitigkeiten zurückgezogen hatte, ab 1954 allerdings wieder im Graben des Festspielorchesters stehen sollte.

Ob eine weitere Zusammenarbeit mit Krauss zustande gekommen wäre weiß man nicht; der Dirigent ist im Frühjahr 1954 unerwartet gestorben. In der Besetzung spiegelt dich das neue Bayreuther Sängerensemble wieder, das während 15 Jahren die Wagner-Interpretation maßgeblich formen sollte. Krauss dirigiert diesen Ring recht spannungsvoll und setzt mit seinem klaren, dynamischen Konzept neue Maßstäbe, die sicherlich besser zu Wieland Wagners Inszenierung passten als Knappertsbuschs eher breites, pathetisches Dirigat des frühen Neu-Bayreuth.

Der hier vorliegende Mitschnitt dokumentiert den zweiten Ring-Zyklus von 1953. Die Premiere, die ebenfalls als Tonträger erhältlich ist, wurde von Joseph Keilberth mit den gleichen Sängern (Ausnahme: die Besetzung der Brünnhilde, Martha Mödl bei Keilberth, Astrid Varnay bei Krauss) dirigiert. Hans Hotter war neben Ferdinand Frantz der konkurrenzlose Wotan der Fünfzigerjahre. Wolfgang Windgassen war ein frischer, jugendlicher und psychologisch präziser Siegfried, Astrid Varnay eine stimmgewaltige Brünnhilde, Gustav Neidlinger der beste Alberich aller Zeiten. Glänzend auch Erich Witte als Loge und Josef Greindl als Hunding und Hagen. Sehr beliebt im Bayreuth der Fünfzigerjahre war der Tenor Ramon Vinay, dessen raue Stimme hervorragend zu dem Charakter des Siegmund passte.Ira Malaniuk, Maria von Ilosvay, Regina Resnik, Hermann Uhde, Paul Kuën, Ludwig Weber, sie alle standen für Wagner-Gesang allererster Güte und für ein Ensemble, das bis heute kaum überboten wurde. Dies ist also ein ‘Ring’, der auf der gleichen Stufe steht wie die Bayreuther Mitschnitte von Keilberth (1952), Knappertsbusch (1956), Kempe (1960) und (mit einigen Abstrichen) Böhm (1966/67).

Clemens Krauss’s Ring cycle has been available for a long time but this first ‘authorized’ edition has a significantly superior sound.

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