Latvian Songs. Lieder von Emils Darzins (1875-1910), Janis Kalnins (1904-2000), Emil Meingailis (1874-1954), Alfred Kalnins (1879-1951), Jazeps Vitols (1863-1948), Janis Medins (1890-1966), Talivaldis Ķenins (1919-2008), Bruno Skulte (1905-1976), Arvids Zilinskis (1905-1993); Egils Silins, Bassbariton, Maris Skuja, Klavier; 1 CD Skami 045; Aufnahme 10/2015, Veröffentlichung 05/2016 (66’14) – Rezension von Remy Franck

Ich weiß nicht, was mich auf dieser CD am meisten begeistert, die Lieder von neun lettischen Komponisten oder die phänomenale Stimme des Bass-Baritons Egils Silins. Der 1961 in Ligatne, östlich von Riga geborene Sänger hat eine sehr flexible, weit gestreckte Stimme, von dunkler Schwärze bis zu leuchtender Höhe. Seine Gestaltungmittel sind beeindruckend, so, dass er die Lieder sehr gut differenzieren und jedem seinen ganz treffenden Charakter kann. Die meisten Lieder haben einen romantischen, nicht selten einen melancholischen Charakter; das trifft sogar auf den Messiaen-Schüler Jazeps Vitols zu.

Man erwarte naturgemäß keinen Schubert und keinen Schumann. Die ‘Latvian Songs’ leben von eher nordischen und slawischen Stimmungen. Neben dem Reflektiven hat auch die folkloristische Lebenslust ihren Platz.

This collection of Latvian songs is a rewarding experience. Egils Silins has a wonderfully fresh voice which proves to be perfect for this repertoire. From the dark bass tones to the almost tenorish heights, it has a consistent beauty over a wide range of various feelings.

 

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