Die Generalmusikdirektoren und Chefdirigenten der Bundesrepublik konfrontieren die Politik mit einer, wie sie zeigen, widersprüchlichen Politik. « Solange aber unsere Kinder und Enkel in überfüllten Schulbussen, Bahnen und schlecht belüfteten Klassenzimmern sitzen und gleichzeitig milliardenschwer subventionierte Inlandsflüge stattfinden, fällt es uns mehr als schwer, an die Wirksamkeit der Maßnahmen zu glauben », mit denen ab heute in ganz Deutschland « die kulturelle Landschaft in Deutschland eine abrupte Stummschaltung » erleide.

In dem offenen Brief heißt es: « Anders als im März diesen Jahres sind Theater- und Konzertsäle nun aber erwiesenermaßen sicherer als die meisten Einrichtungen der landesweiten Infrastruktur und hervorragend für die hygienischen Anforderungen der Corona-Pandemie gerüstet. Trotzdem wird der Bereich der Kultur wiederum direkt abgeschaltet. (…) Vielmehr drängt sich uns der bittere Eindruck auf, dass der Stellenwert der Kultur trotz Ihrer Lippenbekenntnisse der vergangenen Monate so gering ist, dass der erste Lösungsansatz gegen steigende Infektionszahlen scheint: „Ist das Kunst? Dann kann das doch weg!“

Und daher fordern die Autoren des Briefs « von der Politik im weiteren Verlauf der Pandemie evidenzbasierte Entscheidungen für den Kultursektor. Wir fordern, im November die Musikschulen bundeseinheitlich offen zu lassen und sie in dieser

Hinsicht den Schulen gleichzustellen. Hier könnte die Politik beweisen, wie wichtig ihr kulturelle Bildung in unserer Gesellschaft wirklich ist. Wir fordern Ausfallhonorare in Höhe von 75 Prozent der verhandelten Gage beziehungsweise des Jahresmonatsdurchschnittslohns für die freiberuflich Tätigen. Lassen Sie uns gemeinsam an Lösungen arbeiten. Lösungen, die Menschen schützen und die Kulturnation Deutschland erhalten. »

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