Emmanuel Krivine
(c) Christian Aschman

Im Herbst startet Emmanuel Krivine mit dem Philharmonischen Orchester Luxemburg in seine letzte Saison. Ein nutzloses Unterfangen, wenn man seinem Vorwort in der Jahresbroschüre glauben darf. « Wozu dient Musik? », fragt sich der Chef und sagt: « Zu nichts ». Alle Kunst sei nutzlos, aber die Musik nicht nur notwendig, sondern unverzichtbar. Klingt irgendwie schizophren.

Und trotz dieser Nutzlosigkeit investiert sich der scheidende Musikdirektor, der angeblich nicht einmal gefragt wurde, ob er Lust habe, seinen Vertrag zu verlängern, total. Von sieben Abonnementkonzerten dirigiert er deren fünf. Doch besonders müde will er sich offensichtlich dabei nicht machen. Mehrere Werke sind bloß ein zweiter Aufguss, denn sowohl der Strauss-Zarathustra als auch Mendelssohns Violinkonzert und Dvoraks 7. Symphonie hat er vor nicht allzu langer Zeit schon mal im Programm gehabt. Neben Krivine dirigieren Nikolaj Znajder und Eliahu Inbal in diesem Zyklus. Wer Krivines Nachfolger wird, will das Orchester übrigens noch vor der Sommerpause bekannt geben. Intendant Gehmacher sagte, die Chancen seien gross, dass es sich um einen jungen Dirigenten handeln werde. Sprich einen billigeren als Krivine.

Spanien, Luxemburg, China und Portugal sind Teil des diesjährigen Zyklus ‘OPL – Aventure +’  und stehen jeweils bei einem Konzert im Mittelpunkt. Seit ihrer Einführung im Jahr 2012 erfreut sich diese Aboreihe ständig steigernder Beliebtheit, sodass in diesem Jahr ein viertes Konzert unter diesem Titel stattfindet. Im ersten Teil des Abends präsentiert das Orchester interessante und oftmals neuere Stücke passend zum Ländermotto, im zweiten Teil verlagert sich das Geschehen ins Grand Foyer, wo eine Band die Zuhörer einlädt, den Abend bei einem Drink in nettem Ambiente ausklingen zu lassen.

‘OPL – Dating’ setzt sich diesmal mit Aleksandr Scriabine, Richard Strauss und George Bizet auseinander. Die junge Tradition der ‘OPL – Fest- & Bienfaisance-Concerten’ bietet auch in dieser Saison große Konzerterlebnisse, so zum Beispiel das Weihnachtskonzert, bei dem das OPL gemeinsam mit den Wiener Sängerknaben zum musikalischen Weihnachtsfest einlädt.

Nach dem großen Erfolg der Erstauflage im letzten Jahr gibt es auch diesmal das eintägige OPL-Festival ‘Orchestramania’. Dieser Tag der offenen Tür bietet am 27.09.2014 die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen des OPL zu werfen, mit zahlreichen Angeboten zum Zuhören und Mitmachen für Jung und Alt. Bei freiem Eintritt werden zudem Auftritte der verschiedenen Orchesterensembles präsentiert, und zum Abschluss spielt das OPL u.a. Ravels ‘Rapsodie espagnole’.

Weitere Informationen: www.opl.lu

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